Zum Inhalt springen
Die Konjunktur in der Metall- und Elektro-Industrie

Ohne Industrie kein Wohlstand Konjunk­tur­be­richt

Stabilisierung weiterhin holprig und unzureichend – Stimmung hellt sich nur sehr langsam auf

Die Neuauf­träge sanken im Juli vrs. um 2,3 Prozent gegenüber Juni. Das war der 2. Monats­rü­ck­gang in Folge, wobei sich erneut das Fehlen von Groß­auf­trägen im Sonstigen Fahr­zeugbau auswirkte. Im weniger volatilen Drei­mo­nats­ver­gleich ergab sich noch immer ein Plus von 1,5 Prozent. Unge­achtet dessen zeigt sich, dass die Stabi­li­sie­rung holprig bleibt. Die M+E-Unter­nehmen beur­teilten die Nachfrage im August mehr­heit­lich wieder als rück­läufig. Lager­be­stände und Auftrags­de­fi­zite waren fast unver­än­dert groß. 

Die Erlöse konnten dagegen ihren Stabi­li­sie­rungs­trend im Juli fort­s­etzen, wozu vor allem die Abrech­nung von Groß­auf­trägen im Maschi­nenbau und Sonst. Fahr­zeugbau beitrug. Der positive Jahres­trend ist auf einen stabi­leren Auslands­ab­satz zurück­zu­führen, während die Erlöse im Inland weiter rück­läufig waren. Zudem bleibt die Stabi­li­sie­rung nach Branchen sehr diffe­ren­ziert. 

Die M+E-Produk­tion konnte im Juli über­ra­schend deutlich zulegen (vrs. +2,6 Prozent zum Juni). Zudem wurde der Juni und damit auch das Ergebnis für Q2 durch Nach­mel­dungen spürbar nach oben korri­giert. Nach 9 Rezes­si­ons­quar­talen in Folge ist die Stabi­li­sie­rung aller­dings einer­seits weiter sehr diffe­ren­ziert und unzu­rei­chend. So lag die M+E-Produk­tion bis Juli auf Jahres­sicht noch um 1,3 Prozent unter dem Vorjah­res­zeit­raum. Ande­rer­seits waren die Export-und Produk­ti­ons­pläne der M+E-Unter­nehmen im August wieder über­wie­gend abwärts­ge­richtet, was die weiteren Erwar­tungen für das zweite Halbjahr dämpft.

Die Zahl der M+E-Beschäf­tigten ging im Juli auf nur noch 3,81 Mio. zurück. Das waren 109.400 bzw. 2,8 Prozent weniger als im Vorjah­res­monat. Gegenüber 2019 – dem Höchst­stand vor der Corona-Krise sind über 250.000 M+E-Arbeits­plätze verlo­ren­ge­gangen. Der M+E-Arbeits­markt verschlech­terte sich im August den 19. Monat in Folge. Auch die Pläne zum Perso­na­l­abbau über­wiegen weiterhin. Zudem lagen die Insol­venzen von M+E-Unter­nehmen in der ersten Jahres­hälfte um 18 Prozent über dem Vorjah­res­ni­veau, nachdem sie 2024 bereits auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen waren.

Das M+E-Geschäfts­klima hellte sich im August nur unmerk­lich von -13 auf -12 Punkte auf. Die Erwar­tungen waren mit -6 Punkten etwas weniger pessi­mis­tisch (Juli: -8 Punkte). Dagegen blieb die aktuelle Lage­be­ur­tei­lung mit -17 Punkten fast unver­än­dert negativ. In den Stim­mungs­in­di­ka­toren zeichnet sich allen­falls eine zaghafte Boden­bil­dung ab, die konkreten Pläne lassen derzeit aber keine konjunk­tu­relle Trend­wende im 2. Halbjahr erwarten. Anhal­tende geo- und handels­po­li­ti­sche Unsi­cher­heiten sowie Knapp­heiten bei Seltenen Erden über­schatten zudem den weiteren Ausblick. 

Die Wett­be­werbs­po­si­tion zum Ausland wird inzwi­schen zumindest etwas diffe­ren­zierter einge­schätzt. Während sich die Wett­be­werbs­po­si­tion zu nicht­eu­ro­pä­i­schen Stand­orten weiter verschlech­terte, bewertet eine leichte Mehrheit der M+E-Firmen ihre Situation im inne­r­eu­ro­pä­i­schen Vergleich wieder etwas besser. Unge­achtet dessen waren die Inves­ti­ti­onen im Q2-2025 weiter rück­läufig und der Abstand zur globalen Entwick­lung der Indus­trie­pro­duk­tion vergrö­ßerte sich weiter.