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Die Konjunktur in der Metall- und Elektro-Industrie

Ohne Industrie kein Wohlstand Konjunkturbericht

Rückschläge für erhoffte Stabilisierung – Geschäftsklima zeigt zunehmende Ernüchterung

Die Neuauf­träge lagen im August fast auf dem Niveau des Vormonats. Bereinigt um Groß­auf­träge sanken die Bestel­lungen aller­dings um 1,2 Prozent. Im weniger volatilen Drei­mo­nats­ver­gleich ergab sich ein Rückgang um 3,2 Prozent (insgesamt) bzw. 0,4 Prozent (ohne Groß­auf­träge). Die Stabi­li­sie­rung bleibt holprig, was sich auch in einer wieder schwä­cheren Nach­fra­ge­be­ur­tei­lung wider­spie­gelt.

Die Erlöse verzeich­neten im August einen spürbaren Rück­schlag. Zudem wurde auch der Juli-Wert deutlich nach unten korri­giert. Im Drei­mo­nats­ver­gleich (∆ Jun-Aug/Mrz-Mai) ergibt sich nun ein leichter Rückgang um 0,3 Prozent.

Die M+E-Produk­tion brach im August um vrs. 7,9 Prozent gegenüber Juli ein. Zwar war ein Rückgang infolge später Werks­fe­rien erwartet worden, aller­dings fiel das Produk­ti­ons­vo­lumen auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 (!), was die Dramatik verdeut­licht. Die Früh­in­di­ka­toren lassen auch für September keine Trend­wende erwarten.

Die Zahl der M+E-Beschäf­tigten ging im Juli auf nur noch 3,81 Mio. zurück. Das waren 109.400 bzw. 2,8 Prozent weniger als im Vorjah­res­monat. Gegenüber 2019 – dem Höchst­stand vor der Corona-Krise – gingen über 250.000 M+E-Arbeits­plätze verloren. Die Pläne zum Perso­na­l­abbau wurden im September weiter verschärft. Die Herbst­be­le­bung am Arbeits­markt ist entspre­chend schwach – saison­be­rei­nigt stieg die M+E-Arbeits­lo­sig­keit im September den 20. Monat in Folge.

Das M+E-Geschäfts­klima verzeich­nete im September einen leichten Rückgang auf -13 Punkte. Die Stimmung bleibt aufgrund der weiterhin schwachen Nachfrage und Auslas­tung getrübt. Anhal­tende geo- und handels­po­li­ti­sche Unsi­cher­heiten sowie Knapp­heiten bei Seltenen Erden über­schatten zudem den weiteren Ausblick.

Die Wett­be­werbs­po­si­tion zum Ausland wird inzwi­schen zumindest etwas diffe­ren­zierter einge­schätzt. Während sich die Wett­be­werbs­po­si­tion zu nicht­eu­ro­pä­i­schen Stand­orten weiter verschlech­terte, bewertet eine leichte Mehrheit der M+E-Firmen ihre Situation im inne­r­eu­ro­pä­i­schen Vergleich wieder etwas besser. Unge­achtet dessen waren die Inves­ti­ti­onen im Q2-2025 weiter rück­läufig und der Abstand zur globalen Entwick­lung der Indus­trie­pro­duk­tion vergrö­ßerte sich weiter. Zudem lagen die Insol­venzen von M+E-Unter­nehmen in der ersten Jahres­hälfte um 18 Prozent über dem Vorjah­res­ni­veau, nachdem sie 2024 bereits auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen waren. Der Standort ist nach­haltig geschä­digt, ohne mutige Struk­tur­re­formen wird sich die Dein­dus­tri­a­li­sie­rung fort­zu­setzen.