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Die Konjunktur in der Metall- und Elektro-Industrie

Ohne Industrie kein Wohlstand Konjunkturbericht

Rezession setzt sich in der M+E-Industrie im 1. Quartal fort – konjunkturelle Talsohle noch nicht erreicht

Der Auftragseingang hat die Talsohle noch nicht erreicht. Im Q1-2024 gingen die Neuaufträge um 3,0 Prozent (nominal) beziehungsweise 3,4 Prozent (preisbereinigt) gegenüber dem Vorquartal zurück. Das Vorjahresniveau wurde damit um 5 Prozent (nominal) beziehungsweise 7 Prozent (preisbereinigt) unterschritten. Die Beurteilung der Auftragsbestände hat sich im April nochmals verschlechtert. 2 von 5 M+E-Firmen sind inzwischen von Auftragsmangel betroffen.

Umsatz und Absatz waren im Q1-2024 erneut rückläufig. Gegenüber Q4-2023 gingen der nominale Umsatz um 1,2 Prozent und der preisbereinigte Absatz um 1,9 Prozent zurück. Der Trend folgt den rückläufigen Neuaufträgen. Zudem wurden die Werte für das Vorjahr vom Stat. Bundesamt deutlich nach unten korrigiert. Im Q1-2024 lag der Umsatzwert um 4 Prozent unter dem Vorjahresniveau; das Absatzvolumen war um 6 Prozent geringer.

Das M+E-Produktionsvolumen lag im Q1-2024 preisbereinigt um 7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Produktionspläne sind weiter überwiegend abwärtsgerichtet. Eine Bodenbildung ebenfalls noch nicht erkennbar.

Die Zahl der M+E-Beschäftigten lag im Februar noch um 0,6 Prozent über dem Vorjahr. Saisonbereinigt setzt sich die Seitwärtsbewegung seit Frühjahr 2023 fort. Die Fachkräftelücke verfestigt sich trotz Rezession.

Das M+E-Geschäftsklima hat sich im April erneut etwas stabilisiert. Zwar trübte sich die Lagebeurteilung ein. Der Anteil der Pessimisten für die kommenden Monate nahm dagegen spürbar ab, was weiterhin vage Hoffnungen auf eine Stabilisierung zur Jahresmitte birgt. Dazu passt auch die weitere Erholung des Lkw-Verkehrs im April.

IWF und OECD haben ihre BIP-Prognosen 2024 für Deutschland erneut abwärtskorrigiert. Die Diskrepanz zu den robusten weltweiten Wachstumserwartungen vergrößert sich weiter. In der M+E-Industrie droht 2024 ein Produktionsrückgang von über 3 Prozent.

Die Inflationsrate blieb im April mit voraussichtlich 2,2 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Allerdings schwächte sich die Kerninflation ab.