"Die Arbeit muss gemacht werden"

"Die Arbeit muss gemacht werden"

"Die Arbeit muss gemacht werden"

Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander zur Forderung nach Arbeitszeitverkürzung in der Deutschen Handwerks Zeitung:

"Wer kürzer arbeiten will, kann das dank des Anspruches auf Teilzeit heute jederzeit tun. Aber dann verdient er natürlich weniger – schließlich will derjenige, der länger arbeitet, ja umgekehrt auch mehr verdienen. Alles andere wäre ungerecht den Kollegen gegenüber, die das Ganze finanzieren müssen. Wie viel, und wann gearbeitet werden muss, darüber entscheiden weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer – sondern einzig und allein der Kunde. Arbeit muss erledigt werden, wenn sie anfällt.

Gleichzeitig gibt es immer weniger Arbeitnehmer, die eine Einheitslösung wollen – wo die eine vielleicht lieber etwas länger arbeiten würde, um entsprechend mehr zu verdienen, sagt der andere, ihm sei es wichtiger, flexibel zu sein – etwa, am Nachmittag sich um Nachwuchs kümmern zu können, dafür aber die Arbeit dann am Abend von zu Hause aus zu erledigen. Das zeigt: Die eigentliche Frage ist nicht "mehr" oder "weniger", sondern "flexibler" – und zwar sowohl für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer. Über die Frage, wie wir für beide Seiten mehr Flexibilität organisieren können, können wir jederzeit gerne reden. Aber klar ist: Die Arbeit muss erledigt werden – sonst wird sie woanders erledigt. Und sie darf nicht noch teurer werden, als sie ohnehin schon ist."

Contra-Beitrag im Rahmen eines Pro & Contras in der Deutschen Handwerks Zeitung, "Pro" von IG-Metall-Vorstandsmitglied Ralf Kutzner. Erschienen am 3. August 2017.