M+E-Außenhandel mit Griechenland: Direkte Risiken bleiben beherrschbar

M+E-Außenhandel mit Griechenland: Direkte Risiken bleiben beherrschbar

M+E-Außenhandel mit Griechenland: Direkte Risiken bleiben beherrschbar

Griechenland spielt aktuell als Partner im Außenhandel der M+E-Industrie eine eher unbedeutende Rolle: 2014 gingen gerade 0,28 Prozent der M+E-Exporte aus Deutschland nach Griechenland (1,831 Mrd. Euro von insgesamt 665 Mrd. Euro). Die Importe von M+E-Gütern aus Griechenland sind noch weitaus geringer: Importe im Wert von 0,353 Mrd. Euro in 2014 oder 0,09 Prozent aller deutschen M+E-Importe kamen aus Griechenland (Gesamtimport M+E-Güter: 403 Mrd. Euro).

Allerdings war das Volumen des M+E-Außenhandels mit Griechenland vor der Krise etwas größer (ca. 1 Prozent der M+E-Exporte), die Krise hinterlässt deutliche Spuren: Die Exporte aus Deutschland sind von etwa 4 Mrd. Euro in 2008 auf 1,8 Mrd. Euro in 2014 um 55 Prozent gesunken. Die Importe aus Griechenland im gleichen Zeitraum von 583 Mio. Euro auf 353 Mio. Euro um knapp 40 Prozent.

Selbst ein totaler Ausfall des Landes im M+E-Außenhandel würde allenfalls einzelne Unternehmen treffen, die sich möglicherweise auf Geschäfte mit Griechenland spezialisiert haben. Der GREXIT und die Einführung einer eigenen Währung (Drachme), die gegenüber dem EURO spürbar abwerten müsste, würde den Export nach Griechenland erheblich verteuern und erschweren, aber den Import von Gütern aus Griechenland verbilligen und erleichtern. Das ist grundsätzlich auch das Ziel einer Abwertung. Allerdings ist dazu auch Voraussetzung, dass es überhaupt M+E-Güter in Griechenland gibt, die nach Deutschland zu importieren wären.

Die M+E-Industrie bestreitet etwa die Hälfte aller Ausfuhren von Deutschland nach Griechenland. In den Jahren 2008/2009 waren unter den M+E-Exporten Kraftfahrzeuge deutlich führend (1,4 Mrd. Euro); zuletzt waren die Exporte eher gleichmäßig auf alle M+E-Branchen verteilt. Bei der krisenbedingten Anpassung der M+E-Exporte nach Griechenland von 2008 bis 2014 waren vor allem die Automobilindustrie (-75 Prozent), die Elektroindustrie (-54 Prozent) und der Maschinenbau (-50 Prozent) betroffen.

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