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M+E-Geschäftsklima erneut mit Dämpfer

Unternehmenspläne zeigen anhaltende Tristesse

Das vom ifo-Institut für Gesamt­me­tall monatlich erhobene Geschäfts­klima für die Unter­nehmen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) fiel im Dezember 2025 auf minus 14 Punkte (November 2025: minus 12 Punkte). Der zentrale Stim­mungs­in­di­kator für die mit rund 3,8 Millionen Beschäf­tigten größte deutsche Indus­trieb­ranche ist also weiter gesunken. Sowohl die aktuelle Lage (minus 19 Punkte) als auch die Erwar­tungen für das kommende Halbjahr (minus 8 Punkte) wurden schlechter als im Vormonat bewertet. 

Gesamt­me­tall-Haupt­ge­schäfts­führer Oliver Zander: „Lage und Stimmung der M+E-Unter­nehmen verharren unver­än­dert in Tristesse. Die Nachfrage hat sich im Dezember 2025 wieder deutlich verschlech­tert. Die Bewertung der Auftrags­be­stände fiel auf den schlech­testen Wert des zweiten Halb­jahres. Die Produk­ti­ons­pläne sind seit nunmehr drei Monaten wieder abwärts­ge­richtet und jedes dritte Unter­nehmen muss Arbeits­plätze abbauen. Das zeigt deutlich, dass die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Standorts nach­haltig geschä­digt ist und wir ohne eine Rückkehr zu den Prin­zi­pien der Sozialen Markt­wirt­schaft in der EU und Deutschland nicht aus dieser Misere heraus­kommen. Das letzte Mal, dass die deutsche M+E-Industrie eine so lange Unter­aus­las­tung erlebte, war Anfang der 2000er-Jahre vor der Agenda 2010. Die Bundes­re­gie­rung hat wichtige Schritte einge­leitet, aber sie muss den Mut aufbringen, den Indus­tri­e­standort Deutschland durch tief­grei­fen­dere Reformen wieder fit zu machen. Wichtige Signale wären eine echte Tech­no­lo­gie­of­fen­heit im Antriebss­trang und in der Ener­gie­wende. Das Auto­mo­tive-Package der EU-Kommis­sion hingegen wird weitere Arbeits­plätze in der deutschen Auto­mo­bil­in­dus­trie kosten und muss unbedingt revidiert werden.

Zudem müssen die Steu­er­ent­las­tungen vorge­zogen werden und es braucht eine Halte­linie für die Sozi­al­bei­träge, um einen weiteren Koste­n­an­stieg abzu­wenden und mittel­fristig zu einer Entlas­tung zu kommen. Denn ohne eine stabile Wirt­schaft gibt es auch keine stabile Regierung.“

Weitere Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie im aktuellen M+E-Konjunk­tur­be­richt.