Im Oktober 2025 waren nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes 3,816 Millionen Beschäftigte in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) tätig. Das waren 2,6 Prozent bzw. 103.800 Beschäftigte weniger als vor einem Jahr. Nach der leichten Stabilisierung in den Vormonaten durch den Beginn des Ausbildungsjahres ging die Anzahl auch im Vergleich zum September 2025 wieder zurück. Saisonbereinigt wurde ein Minus von 0,15 Prozent bzw. 5.700 Beschäftigten zum Vormonat verzeichnet. Im Vergleich zum Höchststand 2019 sind in der M+E-Industrie inzwischen rund 250.000 Arbeitsplätze verlorengegangen, was einem Rückgang um 6,1 Prozent entspricht. Die M+E-Produktion liegt sogar 15 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Gesamtmetall-Chefvolkswirt Lars Kroemer: „Die Metall- und Elektro-Industrie hat in diesem Jahr im Durchschnitt fast 10.000 Arbeitsplätze pro Monat verloren und der Druck ist angesichts der Unterauslastung unverändert groß: Jedes dritte M+E-Unternehmen plant einen weiteren Personalabbau in den nächsten Monaten. Der Saldo aus Auf- und Abbau von Arbeitsplätzen war im November 2025 den 29. Monat in Folge (!) im negativen Bereich – das ist die längste Negativphase seit den frühen 2000er-Jahren. Die erneuten Abwärtskorrekturen aller Wirtschaftsprognosen für Deutschland zeigen in aller Klarheit, dass keine nachhaltige Trendwende in Sicht ist. Daher muss die Bundesregierung schnell weitere und tiefgreifende Reformen auf den Weg bringen. Dazu gehört zwingend eine Stabilisierung der Sozialausgaben und des Gesamtsozialversicherungsbeitrags. Rund 1,35 Billionen Euro Ausgaben für Soziales müssen auch erwirtschaftet werden können. Das gelingt nicht, wenn infolge miserabler Rahmenbedingungen immer weniger am Standort Deutschland investiert wird und Arbeitsplätze dadurch verschwinden. Bis Ende 2026 können so bis zu 150.000 weitere Arbeitsplätze verloren gehen. Deutschland braucht mutige Reformen, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Ein modernes Arbeitszeitgesetz wäre beispielweise ein wichtiges Signal, dass sich etwas in die richtige Richtung bewegt. Denn ohne stabile Wirtschaft gibt es auch keine stabile Regierung.“
Weitere Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie im aktuellen M+E-Konjunkturbericht.
Alexander Dennebaum
Pressesprecher
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