M+E-Industrie wuchs 2015 nur um 0,6 Prozent und liegt deutlich unter Gesamtwirtschaft

M+E-Industrie wuchs 2015 nur um 0,6 Prozent und liegt deutlich unter Gesamtwirtschaft

M+E-Industrie wuchs 2015 nur um 0,6 Prozent und liegt deutlich unter Gesamtwirtschaft

Berlin. Die Produktion in der Metall- und Elektro-Industrie ist im vergangenen Jahr preisbereinigt nur um 0,6 Prozent gewachsen. Damit ist die Industrie deutlich unter der Gesamtwirtschaft geblieben, die 2015 um 1,7 Prozent zugelegt hat. "Das gesamtwirtschaftliche Wachstum kommt derzeit vor allem aus dem Konsum. Das nutzt der M+E-Industrie allerdings kaum, denn sie stellt zu 80 Prozent Investitionsgüter her", erläutert Dr. Michael Stahl, Chefvolkswirt des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall. "Die M+E-Unternehmen investieren zwar, aber verstärkt in ausländische Standorte. Kapazitätsausweitungen finden seit geraumer Zeit fast ausschließlich im Ausland statt, und zwar zunehmend wieder aus Kostengründen."

Stahl verwies weiter darauf, dass die M+E-Industrie "selbst unter den denkbar günstigsten Umständen – niedrigem Ölpreis und günstigem Wechselkurs des Euros" – nicht wirklich wachse. "Dieses minimale Wachstum schlägt sich auch in ganz schwachen Produktivitätswerten und deutlich steigenden Lohnstückkosten nieder. Darunter leidet die internationale Wettbewerbsfähigkeit der M+E-Industrie."

Auch für das aktuelle Jahr sei kein spürbares Wachstum für Deutschlands Vorzeigebranche zu erwarten, so Stahl weiter. "Der Konsument kauft eben keine Werkzeugmaschinen. Wachstum müsste daher aus Investitionen oder dem Export kommen. Für beides gibt es allerdings keine Anzeichen."

ANSPRECHPARTNER