MINT-Frühjahrsreport 2017

MINT-Frühjahrsreport 2017

MINT-Frühjahrsreport 2017

MINT-Kräfte haben eine zentrale Bedeutung für die Innovationskraft in Deutschland. Sowohl Unternehmensbefragungen zur Bedeutung einzelner Größen für die Innovationskraft als auch Branchenanalysen zeigen, dass MINT-Erwerbstätigkeit und Innovationsstärke miteinander eng verzahnt sind.

Vor dem Hintergrund der engen Verknüpfung von MINT, Innovationen und Wachstum ist es eine gute Nachricht, dass die Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikern in der gesamten Volkswirtschaft von rund 2.366.000 Personen im Jahr 2011 auf rund 2.617.000 Personen im Jahr 2014 und damit um 10,6 Prozent gestiegen ist. Besonders hohe Zuwächse gab es dabei unter Frauen (Plus: 16,4 Prozent), Älteren ab 55 Jahren (Plus: 19,9 Prozent) und Zuwanderern (Plus: 17,9 Prozent). Weniger günstig entwickelte sich jedoch die Erwerbstätigkeit von beruflich qualifizierten MINT-Fachkräften im Zeitraum von 2011 bis 2014. Insgesamt sank die Anzahl von 9.178.400 auf 9.142.900 um 0,4 Prozent. Einen deutlichen Rückgang gab es unter Frauen (Minus: 3,5 Prozent); Zuwächse vor allem unter Älteren ab 55 Jahren (Plus: 18,8 Prozent) und unter Zuwanderern (Plus: 2,4 Prozent).

Ende April 2017 waren in den MINT-Berufen insgesamt 430.400 Stellen zu besetzen. Im Vergleich zum April 2016 waren damit insgesamt 49.600 oder 13,0 Prozent mehr Stellen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen zu besetzen. Dies ist ein neuer Allzeit-Höchststand seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Arbeitslosigkeit in den MINT-Berufen ist im Vorjahresvergleich in sämtlichen Berufsgruppen gesunken und lag bei insgesamt 199.100 Personen – rund 23.200 oder 10,4 Prozent weniger im Vergleich zum April des Vorjahres. Dies ist der niedrigste April-Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Unter Berücksichtigung des qualifikatorischen Mismatches resultiert für Ende April 2017 eine über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien aggregierte Arbeitskräftelücke in Höhe von 237.500 Personen – 38,6 Prozent höher als noch im April des Vorjahres. Sie hat damit einen neuen Allzeit-Höchststand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011 erreicht.

Der Beschäftigungsschwund im Alterssegment 63+ ist einzig der Rente mit 63 geschuldet. Ohne die Einführung der Rente mit 63 wären allein in den MINT-Facharbeiterberufen rund 13.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr zu verzeichnen.

Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbands der Deutschen Industrie, des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall und der Initiative "MINT Zukunft schaffen".