MINT-Frühjahrsreport 2019
MINT-Frühjahrsreport 2019
21.05.2019
Ende April 2019 waren in den MINT-Berufen insgesamt 478.300 Stellen zu besetzen. Im Vergleich zum April 2018 nahm damit die Anzahl der offenen Stellen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen insgesamt leicht um 8.300 ab. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit in den MINT-Berufen im Vorjahresvergleich in sämtlichen Berufsgruppen gesunken und lag bei insgesamt 168.645 Personen – rund 6.300 niedriger im Vergleich zum April des Vorjahres. Unter Berücksichtigung des qualifikatorischen Mismatches resultiert für Ende April 2019 eine über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien aggregierte Arbeitskräftelücke in Höhe von 311.300 Personen. Die Lücke hat damit den zweithöchsten Wert für den Monat April seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011 erreicht.
In den zurückliegenden Jahren hat sich die Struktur der MINT-Lücke verändert. Die Binnenstruktur der MINT-Arbeitskräftelücke ist in den letzten Jahren IT-lastiger geworden. So hat sich die Lücke bei den IT-Kräften in den letzten fünf Jahren von 19.000 im April 2014 auf 59.000 im April 2019 mehr als verdreifacht. Dies ist die höchste IT-Lücke seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011.
Für die Volkswirtschaft ist das ein großes Problem, denn MINT-Erwerbstätigkeit und Innovationsstärke sind eng miteinander verzahnt. Das zeigt sich gerade in der Metall- und Elektro-Industrie: Unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den M+E-Unternehmen sind im Schnitt etwa 60 Prozent beruflich oder akademisch ausgebildete MINT-Kräfte. Gleichzeitig wendet die M+E-Industrie rund 100 Milliarden Euro im Jahr für Innovationen auf (Stand 2017), das sind rund zwei Drittel aller Innovationsaufwendungen in Deutschland.
Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbands der Deutschen Industrie, des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall und der Initiative "MINT Zukunft schaffen".