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Auftragseingänge in der Metall- und Elektro-Industrie erneut enttäuschend

Wett­be­werbs­fä­hig­keit

Die heute veröf­fent­lichten Februar-Daten des Statis­ti­schen Bundes­amtes fielen erneut enttäu­schend für die Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) aus. Der Auftrag­s­ein­gang lag mit +0,2 Prozent nur leicht über dem sehr schwachen Niveau des Vormonats. Im aussa­ge­kräf­ti­gerem Drei­mo­nats­ver­gleich sanken die Neube­stel­lungen deutlich um 4,0 Prozent. Vor allem die Nachfrage aus dem Ausland bleibt schwach (-7,5 Prozent im Drei­mo­nats­ver­gleich). Auch die Erlöse in der mit rund 3,9 Mio. Beschäf­tigten größten deutschen Indus­trieb­ranche liegen weiter im Abwärts­trend (-0,6 Prozent im Drei­mo­nats­ver­gleich).

„Bereits vor der neuer­li­chen Ankün­di­gung der Zusatz­zölle durch Trump kam die Indus­trie­kon­junktur in Deut­sch­land nicht von der Stelle. Steigende Sozi­a­l­ver­si­che­rungs­bei­träge, Energie und Büro­kratie verteuern die Produk­tion und verhin­dern Inves­ti­ti­onen am Standort Deut­sch­land. Das gibt wenig Hoffnung für die kommenden Monate, zumal Auftrags­be­stände und Auslas­tung weiterhin im Keller sind“, so Gesamt­me­tall-Chef­volks­wirt Lars Kroemer.

Laut der monat­li­chen ifo-Sonder­aus­wer­tung für Gesamt­me­tall beur­teilten die M+E-Unter­nehmen ihre Auftrags­lage im März infolge der langen Nach­fra­ge­schwäche weiterhin miserabel. 53 Prozent der Unter­nehmen bewer­teten ihren Auftrags­be­stand als unzu­rei­chend. Nur 13 Prozent waren zufrieden. Der Saldo war damit ähnlich schlecht wie zum Höhepunkt der Corona-Krise 2020 oder zur Finanz­krise 2009. Einzig von den Expor­ter­war­tungen gab es vor den Zollan­kün­di­gungen positive Signale.

„Mit über 111 Mrd. Euro und einem Anteil von 12 Prozent an den Gesamt­aus­fuhren waren die USA 2024 der mit Abstand größte Export­markt für die deutsche M+E-Industrie. Über 300.000 M+E-Arbeits­plätze hängen direkt vom US-Export ab. Ein Handels­krieg hätte unab­seh­bare Auswir­kungen und muss weiterhin unbedingt vermieden werden. Umso wichtiger ist aber nun, dass die Koali­ti­ons­ver­hand­lungen einen konse­quenten Poli­tik­wechsel einleiten sowie rasch und entschlossen ein Sofort­pro­gramm auf den Weg bringen, um die Unter­nehmen in Deut­sch­land spürbar zu entlasten. Die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Standorts Deut­sch­land muss im Mittel­punkt der neuen Bundes­re­gie­rung stehen“, so Kroemer weiter. „Und das Zeit­fenster dafür wird immer kleiner. Jedem, der Verant­wor­tung über­nehmen will, muss der Ernst der Lage klar sein. Ohne eine stabile Wirt­schaft gibt es keine stabile Regierung.“

Alle aktuellen Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie finden Sie hier.