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Beschäftigung in der M+E-Industrie seit 2019 um 5,9 Prozent zurückgegangen

Verfehlte Wirtschaftspolitik

Im September 2025 waren nach den heutigen Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amtes 3,82 Millionen Beschäf­tigte in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) tätig. Das waren 2,7 Prozent bzw. 105.000 Beschäf­tigte weniger als vor einem Jahr. Die leichte Stabi­li­sie­rung zum August 2025 ist vor allem auf den Beginn des Ausbil­dungs­jahres zurück­zu­führen. Bereinigt um Saison­ef­fekte sank die Beschäf­ti­gung in Deut­sch­lands größter Indus­trieb­ranche dagegen im Vergleich zum Vormonat um 6.800 bzw. 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Höchst­stand 2019 sind in der M+E-Industrie rund 240.000 Arbeits­plätze verlo­ren­ge­gangen, was einem Rückgang um 5,9 Prozent entspricht. Die M+E-Produk­tion liegt dagegen sogar 15 Prozent unter dem Vorkri­sen­ni­veau von 2018.

Gesamt­me­tall-Chef­volks­wirt Lars Kroemer: „Die Stabi­li­sie­rung der Beschäf­ti­gung im September zeigt, dass die Unter­nehmen weiterhin stark auf Ausbil­dung setzen und an die Zukunft des Standorts glauben. So wurden im Ausbil­dungs­jahr 2024/2025 über 113.000 Lehr­stellen in M+E-Berufen (in und außerhalb der M+E-Industrie) angeboten, von denen über 90 Prozent besetzt werden konnten. Bereinigt um diese Saison­ef­fekte ist die Beschäf­ti­gungs­ent­wick­lung aber weiter abwärts­ge­richtet. Die Lücke zwischen Produk­ti­ons­vo­lumen und Beschäf­ti­gung liegt bei rund 9 Prozent­punkten. Und auch die Perso­nal­pläne der M+E-Unter­nehmen sind weiter abwärts­ge­richtet und lagen im Oktober 2025 auf dem tiefsten Stand seit dem Höhepunkt der Corona-Krise.

Das zeigt: Die Metall- und Elektro-Industrie leidet weiter stark unter den inter­na­ti­o­nalen Krisen. Die verfehlte Wirt­schafts­po­litik der vergan­genen Jahre ist dabei dafür verant­wort­lich, dass der Standort Deutschland so gravie­rend hiervon betroffen ist. Das kostet Wohlstand und Arbeits­plätze nicht nur in der M+E-Industrie. Die Bundes­re­gie­rung muss jetzt das Ruder herum­reißen sowie schnell sichtbare und wirksame Reformen einleiten. Die gestrige Einigung im Koali­ti­ons­aus­schuss auf einen Indus­tri­e­strom­preis von 5 Cent pro Kilo­watt­stunde lässt zumindest hoffen, wenn­gleich es nun schnell die von Bundes­wirt­schafts­mi­nis­terin Katherina Reiche zu Recht ange­mahnten struk­tu­rellen Reformen braucht, um zu einer daue­r­haften Entlas­tung für alle zu kommen. Die Unter­nehmen brauchen einen wett­be­werbs­fä­higen Standort, damit sich die Produk­tion in Deutschland wieder rechnet und Arbeits­plätze gesichert werden können. Denn ohne stabile Wirt­schaft gibt es auch keine stabile Regierung.“

Weitere Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie im aktuellen M+E-Konjunk­tur­be­richt.