Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall erwartet von der Bundesregierung die rasche Abschaffung des Lieferkettengesetzes. Dies sei nicht nur eines der wichtigsten Wahlversprechen der Union gewesen, sondern auch Bestandteil des Koalitionsvertrags der schwarz-roten Bundesregierung. Dort heißt es (Zeile 1909): „Darüber hinaus schaffen wir das nationale Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) ab.“
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander erklärt hierzu: „Die Bundesregierung ist in der Pflicht, den Gesetzentwurf zur Abschaffung des Lieferkettengesetzes noch vor der Sommerpause vorzulegen. Die Unternehmen erwarten das Signal, dass die Versprechen auch umgesetzt werden und die Abschaffung von Bürokratie nicht durch die Ministerialbürokratie verschleppt wird.“ Die auf europäischer Ebene parallel stattfindenden Verhandlungen zum sogenannten „Omnibus-I-Paket“, mit dem auch die EU-Lieferkettenrichtlinie deutlich abgeschwächt werden soll, dürfe kein Grund sein, die Abschaffung des deutschen Gesetzes zu verzögern.
„Wenn dieses Verfahren abgeschlossen ist, muss man in Deutschland von Grund auf neu denken. Der bisherige Ansatz der Lieferkettenregulierung hat sich absolut nicht bewährt – weder für die Wirtschaft noch für den Schutz der Menschenrechte“, sagte Zander weiter. Es komme nicht von ungefähr, dass sich sowohl Bundeskanzler Friedrich Merz als auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für die Abschaffung der EU-Lieferkettenrichtlinie ausgesprochen hätten. Zander: „Frankreich und Deutschland haben bislang als einzige Länder eine national Lieferkettenregulierung. Merz und Macron wissen ganz genau, warum sie eine Abschaffung fordern.“
Zander ist überzeugt, dass mit der Abschaffung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes der Knoten platzen und die Zuversicht in den Unternehmen wachsen werde, dass Bürokratieabbau wirklich möglich sei und die Sorgen der Wirtschaft ernst genommen würden. Entsprechend groß wäre spiegelbildlich der Verlust an Glaubwürdigkeit, wenn die Abschaffung nun nicht oder nur halbherzig angegangen werde.
Alexander Dennebaum
Pressesprecher
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