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„Das ist die absolute Kernaufgabe für Merz“

Ausgang der Bundes­tags­wahl

Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf sagt in der Bild, was der neue Kanzler jetzt unbedingt anpacken muss:

Der voraus­sicht­lich nächste Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) muss vier Dinge schnell umsetzen, verlangt Stefan Wolf (63). Der Manager ist Chef des Verbands Gesamt­me­tall, der größten Branche Deut­sch­lands (fast 4 Millionen Beschäf­tigte).

Konkret verlangt Wolf: Die neue Regierung muss die Sozi­al­bei­träge drücken! Für Wolf „eine absolute Kern­auf­gabe“: Merz muss die Sozi­al­bei­träge (für Rente, Gesund­heit, Pflege, etc.) „unbe­dingt bei 40 Prozent deckeln“. Aktuell liegen sie bei 42 Prozent. Wolf verlangt „eine Gene­ral­re­form wie bei der Agenda 2010“. Um Kosten und Beiträge zu drücken, sollten z.B. mehr Kran­ken­kassen fusio­nieren, ihre Abrech­nungs­sys­teme verein­heit­li­chen.

Längere Arbeits­zeiten möglich machen! Aktuell sind laut Gesetz acht Stunden Arbeit/Tag erlaubt (in Ausnah­me­fällen: zehn Stunden). Wolf: „Der 8-Stunden-Tag sollte durch eine wöchent­liche Ober­grenze ersetzt werden. Das sollen Arbeit­geber und Arbeit­nehmer selbst mitein­ander aushan­deln.“

Für späteren Renten- Eintritt sorgen! Wolf: „Wer über 67 hinaus arbeiten will, soll das unbedingt tun, mit großem steu­er­li­chen Anreiz. So sollten die ersten 2000 Euro Monats­lohn komplett steu­er­frei sein. Das wären 24.000 Euro im Jahr.“

Bau neuer Atom-Reaktoren prüfen! Wolf fordert, in der Klima­po­litik mehr auf die Kosten zu schauen. Und: „Die neue Regierung muss zumindest prüfen, ob sich die neuen kleineren (Atom-)Reaktoren auch für Deut­sch­land rechnen würden.“

Keines­falls darf die nächste Regierung dagegen den Mindest­lohn auf 15 Euro anheben (SPD-Forderung). Wolf: „Das würde einen massiven Infla­ti­ons­schub auslösen, zu vielen Jobver­lusten und Insol­venzen z.B. in der Gastro­branche und im Einzel­handel führen.“ Wolf warnt, der Mindest­lohn mache „unsere Kultur kaputt“. In seiner Heimat koste „Rost­braten mit Sauer­kraut heute teilweise schon 38 Euro im Restau­rant. Wird der Mindest­lohn erhöht, wird der Preis über 40 Euro steigen – wer kann sich das noch leisten?“