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„Davon kann und muss ein Aufbruch ausgehen“

Berlin. Der Arbeit­ge­ber­ver­band Gesamt­me­tall sieht im heute vorge­stellten Koali­ti­ons­ver­trag von SPD, Grünen und FDP die Chance, den Reform­stau der vergan­genen Jahre aufzu­bre­chen. „Deut­sch­land lebt seit Jahren von der Substanz und von den Reformen, die Gerhard Schröder durch­ge­setzt hat. Eine völlig neue Regie­rungs­kon­stel­la­tion hat die Chance, einen Ruck durch das träge gewordene Land gehen zu lassen. Wir finden nicht jedes Vorhaben notwendig, nicht jeden gewählten Ansatz erfolg­ver­spre­chend, und manches fehlt viel­leicht auch – aber in Summe haben die Koali­ti­o­näre die Chance genutzt. Davon kann und muss auch dringend ein Aufbruch ausgehen“, erklärte Gesamt­me­tall-Präsident Dr. Stefan Wolf in einer ersten Bewertung dese vorge­stellten Koali­ti­ons­ver­trages.

Aus Sicht der Industrie gelte es vor allem, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Stand­ortes zu steigern und die Folgen des demo­gra­phi­schen Wandels ernst zu nehmen – etwa, in dem die Beiträge zu den Sozi­a­l­ver­si­che­rungs­sys­temen nicht weiter steigen. Dies finde es sich nur zum Teil wieder, aber etwa die Wieder­ein­füh­rung des Nach­hol­fak­tors bei der Rente sei ein wichtiges, positives Zeichen für die Einsicht, dass Gene­ra­ti­o­nen­ge­rech­tig­keit sich auch in der Sozi­al­po­litik wieder­finden muss. „Im Bereich Arbeit und Soziales ist der neue Koali­ti­ons­ver­trag sogar deutlich besser als der letzte Koali­ti­ons­ver­trag der Großen Koalition“, betonte Dr. Wolf.

„Auch die neue Bundes­re­gie­rung wird nur Hand­lungs­spiel­raum haben, wenn die Industrie auf dem Weltmarkt konkur­renz­fähig ist, dadurch Arbeits­plätze halten kann und so für die Steuern- und Beitrag­s­ein­nahmen sorgt. Es bleibt die Tatsache: Ohne Industrie kein Wohlstand“, so Dr. Wolf weiter. „Wir erkennen den Willen an, das Land voran­zu­bringen, und wir setzen daher auf eine konstruk­tive Zusam­me­n­a­r­beit.“