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Die Metall- und Elektro-Industrie ist in der längsten Rezession seit der Wiedervereinigung

Stand­ort­krise

Die Produk­tion in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) ist im Jahr 2024 um 6,6 Prozent einge­bro­chen. Das geht aus den heutigen Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amtes hervor. Mit einem erneuten Rückgang um 2,6 Prozent im Dezember gegenüber dem Vormonat fiel der Rückgang in der mit rund 25.000 Unter­nehmen und über 3,9 Millionen Beschäf­tigten größten Indus­trieb­ranche noch stärker aus als befürchtet.

Gesamt­me­tall-Chef­volks­wirt Lars Kroemer: „Mit dem erneuten Einbruch im Dezember schrumpfte die Produk­tion das siebte Quartal in Folge. Das ist ein Nega­tivre­kord. Seit der Wieder­ver­ei­ni­gung gab es noch keine so lange Rezession in der deutschen Leit­in­dus­trie. Ange­sichts der anhaltend schwachen Nachfrage und desolaten Stand­ort­be­din­gungen rechnen wir auch für 2025 mit einem erneuten Produk­ti­ons­rü­ck­gang um 2,5 Prozent.“ Kroemer verwies darauf, dass die Bilanz für die gesamte Wirt­schaft noch schlechter ausfalle: „Für die gesamte Wirt­schaft zeigt die Datenlage, dass wir uns sogar in der längsten Rezession der Nach­kriegs­ge­schichte befinden.“

Wie der aktuelle Konjunk­tur­be­richt von Gesamt­me­tall weiter zeigt, sank der Absatz in der M+E-Industrie 2024 um 5,7 Prozent zum Vorjahr. Dabei schrumpfte vor allem der Inlands­ab­satz mit 7,3 Prozent deutlich, während die Erlöse aus dem Ausland um 4,5 Prozent nachgaben. Auch die Neuauf­träge gingen trotz der Verbu­chung von einzelnen Groß­auf­trägen erneut um 3,9 Prozent im Jahres­ver­gleich zurück, wobei auch hier die Nachfrage aus dem Inland mit minus 5,6 Prozent stärker als die Auslands­be­stel­lungen mit minus 2,8 Prozent nachgaben.

Kroemer weiter: „Deut­sch­land befindet sich in einer Stand­ort­krise. Die Inves­ti­ti­onen sind einge­bro­chen und die Exporte weiter rück­läufig. Die Unter­nehmen bewerten die Wett­be­werbs­be­din­gungen in Deut­sch­land im Vergleich zu auslän­di­schen Stand­orten so negativ wie noch nie. Vor allem Büro­kratie, Sozi­a­l­ab­gaben und Ener­gie­kosten führen zu dieser desolaten Bewertung. Wir brauchen jetzt die Wirt­schafts­wende und ein Signal des Aufbruchs. Die neue Bundes­re­gie­rung muss den Unter­nehmen zeigen: „‚Ja, wir haben verstanden!‘, indem sie schnell spürbare Entlas­tungen vornimmt. Nur so können wir den Standort retten!“

Alle aktuellen Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie unter www.gesamt­me­tall.de/zahlen-fakten/konjunk­tur­be­richt.

Die Gesamt­me­tall-Umfrage zu den Bedin­gungen am Standort Deut­sch­land unter www.gesamt­me­tall.de/umfrage-standort.