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„Die SPD instrumentalisiert den gesetzlichen Mindestlohn inzwischen in jedem Wahlkampf“

Tarif­au­to­nomie

Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander in der Bild-Zeitung zur Diskussion um den Mindestlohn:

„Ein Mindest­lohn von 15 Euro ist aktuell durch nichts zu recht­fer­tigen. Er würde in der längsten Wirt­schafts­krise seit Gründung der Bundes­re­pu­blik schwere wirt­schaft­liche Schäden anrichten. Die Preise beim Frisör, beim Bäcker und in der Kneipe würden massiv steigen. Auch viele Geschäfts­auf­gaben gerade in Ostdeut­sch­land, weniger reguläre Stellen und mehr Schwa­rz­a­r­beit wären die Folge.

Die Mindest­löhne sind seit deren Einfüh­rung 2015 bereits um über 50 Prozent von 8,50 Euro auf 12,82 Euro gestiegen, die Tarif­löhne in der gleichen Zeit aber nur um 29 Prozent. Eine politisch erzwun­gene Anhebung auf 15 Euro würde einen Anstieg in nur zehn Jahren von über 76 Prozent bedeuten. Damit können die Tarif­löhne nicht Schritt halten. Die SPD will offen­sicht­lich alle Arbeit­nehmer gleich bezahlen. Trotz gegen­tei­liger Schwüre instru­men­ta­li­siert sie den gesetz­li­chen Mindest­lohn inzwi­schen in jedem Wahlkampf. Aber die Fest­set­zung der Löhne ist Sache der Tarif­partner, die die Wirkung von Lohn­er­hö­hungen auf Beschäf­ti­gung und Preise und das Produk­ti­vi­täts­wachstum berück­sich­tigen.“