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Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf fordert Rückkehr zu den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft

Tag der Metall- und Elektro-Industrie 2023

Studie zeigt: Soziale Marktwirtschaft wird mehrheitlich positiv bewertet. Führungskräfte kritisieren jedoch zu starken Eingriff des Staates in die Wirtschaft.

Berlin. „Immer mehr staat­liche Eingriffe in die Wirt­schaft und immer höhere soziale Leis­tungen haben die Balance zwischen einem freien Markt und dem sozialen Ausgleich gekippt. Nur wenn wir zu den Prin­zi­pien der Sozialen Markt­wirt­schaft zurück­kehren, können wir die Wachs­tums­schwäche dauerhaft über­winden und nach­haltig wachsen.“ – Mit diesen Worten eröffnete Gesamt­me­tall-Präsident Dr. Stefan Wolf den Tag der Metall- und Elektro-Industrie 2023, die poli­ti­sche Jahres­ver­an­stal­tung von Gesamt­me­tall, die heute erstmals in dieser Form in Berlin stattfand. Zu den rund 300 Teil­neh­mern sprachen außerdem Wolfgang Schmidt, Bundes­mi­nister für besondere Aufgaben und Chef des Kanz­le­r­amtes, Bundes­fi­nanz­mi­nister Christian Lindner MdB sowie Michael Kellner MdB, Parla­men­ta­ri­scher Staats­se­kretär beim Bundes­mi­nister für Wirt­schaft und Klima­schutz.

Wolf forderte eine breite öffent­liche Debatte über die Funda­mente unseres Sozi­al­staates: „Viele Menschen stehen hinter der Sozialen Markt­wirt­schaft, erkennen aber nicht mehr, dass die Freiheit der Wirt­schaft die Grundlage für den Sozi­al­staat ist. Wir müssen dringend über Leis­tungs­be­reit­schaft, freies Unter­neh­mertum und Sozi­al­part­ner­schaft disku­tieren. Nur so können wir in Wirt­schaft und Gesell­schaft voran­kommen.“

Er bezog sich auf eine Studie des Walter Eucken Instituts zu den Prin­zi­pien der Sozialen Markt­wirt­schaft und eine Erhebung des Instituts für Demo­skopie Allens­bach zu deren Akzeptanz in der Bevöl­ke­rung – und auch unter Führungs­kräften der Wirt­schaft – im Auftrag von Gesamt­me­tall. Dieser Erhebung, die auf dem Tag der Metall- und Elektro-Industrie 2023 vorge­stellt wurde, zufolge meinen 56 Prozent der Bevöl­ke­rung, die Soziale Markt­wirt­schaft habe sich als Wirt­schafts­ord­nung in Deut­sch­land bewährt. 14 Prozent glauben das nicht. Auch sagen 51 Prozent der Befragten, dass die Soziale Markt­wirt­schaft am besten geeignet sei, um den Wohlstand in unserem Land zu gewähr­leisten (25 Prozent stimmen nicht zu).

Aller­dings glauben nur 28 Prozent aller Befragten, dass der Staat aktuell zu viel in die Wirt­schaft eingreife, 44 Prozent halten dies für ange­messen oder sind sogar für einen noch stärkeren Eingriff des Staates. Ein ganz anderes Bild zeigt sich unter den Führungs­kräften der Wirt­schaft: Hier sagen mehr als die Hälfte (54 Prozent), dass der Staat zu viel eingreife und ihre Hand­lungs­frei­heit einschränke, nur 7 Prozent sind für ein noch stärkeres Enga­ge­ment.

Die Studien und die Folge­rungen daraus disku­tierten Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäfts­füh­rerin des Instituts für Demo­skopie Allens­bach, Prof. Dr. Lars P. Feld, Direktor des Walter Eucken Instituts, Gitta Connemann MdB, Bundes­vor­sit­zende der Mittel­stands- und Wirt­schafts­union, Dirk Wiese MdB und Verena Hubertz MdB, beide stell­ver­tre­tende Vorsit­zende der SPD-Bundes­tags­frak­tion, sowie Dr. Carsten Linnemann MdB, Gene­ral­se­kretär der CDU.