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Höchste Zeit für eine Wirtschaftswende

Rezession in der Metall- und Elektro-Industrie

Die Rezession in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) hält unver­min­dert an. Das zeigt der aktuelle M+E-Konjunk­tur­be­richt. Nach den neuesten Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amtes ging die Produk­tion in Deut­sch­lands größter Indus­trieb­ranche im 3. Quartal 2024 um 1,4 Prozent zum Vorquartal zurück. Von Januar bis September 2024 lag das Produk­ti­ons­vo­lumen um 7,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjah­res­zeit­raums. Der Abstand zum Vorkri­sen­ni­veau 2018 hat sich auf 17 Prozent­punkte vergrö­ßert.

Gesamt­me­tall-Chef­volks­wirt Lars Kroemer: „Die M+E-Produk­tion sinkt nunmehr seit Frühjahr 2023. Mit Ausnahme der Corona-Krise 2020 gab es dies nur Anfang der 1990er-Jahre. Auch die Aussichten für das 4. Quartal 2024 sind weiter abwärts­ge­richtet: Auslas­tung, Auftrags­be­stände und Geschäfts­klima haben sich im Oktober 2024 weiter verschlech­tert. Die M+E-Unter­nehmen haben ihre Export- und Produk­ti­ons­pläne daher nochmals nach unten korri­giert. Es wird immer deut­li­cher, dass desolate Stand­ort­be­din­gungen und poli­ti­sche Taten­lo­sig­keit in eine Struk­tur­krise geführt haben.“

Laut ifo-Konjunk­tur­test vom Oktober haben noch nie so viele M+E-Betriebe ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit im Vergleich zu auslän­di­schen Stand­orten so schlecht wie jetzt einge­schätzt. Das spiegelt sich einer­seits in einer Abkop­pe­lung vom welt­weiten Wachs­tum­s­trend wider. Ande­rer­seits sind die privaten Ausrüs­tungs­in­ves­ti­ti­onen in Deut­sch­land in der ersten Jahres­hälfte 2024 einge­bro­chen und liegen 20 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Krise.

„Über die Hälfte der M+E-Unter­nehmen leidet derzeit unter Auftrags­mangel. Dement­spre­chend beschleu­nigt sich der Perso­na­l­abbau. Seit September 2023 sind bereits 50.000 Arbeits­plätze in der M+E-Industrie verlo­ren­ge­gangen. Im Oktober 2024 gaben 36 Prozent der M+E-Unter­nehmen an, dass sie Beschäf­ti­gung redu­zieren müssen. Es ist aller­höchste Zeit für eine Wirt­schafts­wende. Jede weitere Verzö­ge­rung gefährdet weitere Unter­nehmen und Arbeits­plätze“, sagte Kroemer.