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IG Metall und Gesamtmetall fordern unverzügliche Einführung eines Industriestrompreises

Strukturelle Benachteiligung am Standort

Gesamt­me­tall und IG Metall fordern die unver­züg­liche Einfüh­rung eines Indus­tri­e­strom­preises, um die struk­tu­relle Benach­tei­li­gung am Standort Deutschland zu beenden. Beide betonen die Dring­lich­keit für die Metall- und Elektro-Industrie.

Dr. Stefan Wolf, Präsident des Arbeit­ge­ber­ver­bands Gesamt­me­tall: „Auf dem Weg zurück zu einem wett­be­werbs­fä­higen Standort sind viele Schritte zu gehen. Ein ganz wesent­li­cher ist, für bezahl­bare Energie zu sorgen. Ein Indus­tri­e­strom­preis von 5, besser 4 Cent pro Kilo­watt­stunde muss nun kommen, auch als Zeichen an die Unter­nehmen, dass die Kosten­pro­bleme des Stand­ortes nun wirklich ange­gangen werden. Wir haben eine inno­va­tive Industrie sowie gute und moti­vierte Mita­r­beiter. Sie haben das gemein­same Interesse daran, dass sich die Produk­tion am Standort Deutschland wieder rechnet.“

Chris­tiane Benner, Erste Vorsit­zende der IG Metall: „Für die Arbeits­plätze in der Industrie ist es schon jetzt fünf nach zwölf. Der ange­kün­digte Indus­tri­e­strom­preis muss darum jetzt endlich kommen. Ohne diese Entlas­tung drohen weiter Zehn­tau­sende Arbeits­plätze in den ener­gi­e­in­ten­siven Indus­trien für immer verloren zu gehen. Die Politik darf dem nicht einfach tatenlos zusehen. Inter­na­ti­onal wett­be­werbs­fä­hige Ener­gie­preise sind für ein Indus­trie­land wie Deutschland schon heute entschei­dend. Künftig wird das noch wichtiger, weil in einer klima­neu­tralen Wirt­schaft grüner Strom viele fossile Ener­gie­träger ersetzen wird. Der Wandel der Industrie darf nicht auf Kosten von Arbeits­plätzen gehen.“

Die ener­gi­e­in­ten­sive Industrie in Deutschland steht unter massivem Wett­be­werbs­druck. Während Länder wie Frank­reich, Schweden oder die USA ihren Unter­nehmen durch staatlich regu­lierte oder subven­tio­nierte Strom­preise deutliche Kosten­vor­teile verschaffen, zahlen deutsche Betriebe mit die höchsten Indus­tri­e­strom­preise in Europa. Diese struk­tu­relle Benach­tei­li­gung gefährdet nicht nur Arbeits­plätze und Wert­schöp­fung im Inland, sondern auch die Zukunfts­fä­hig­keit des Indus­tri­e­stand­orts Deutschland. Unter­nehmen, Wirt­schafts­ver­bände und Gewerk­schaften drängen darum schon lange auf eine spürbare Entlas­tung bei den Ener­gie­preisen.