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Deutschland steckt in der Rezession fest

Inves­ti­tions- und Wett­be­werbs­krise der M+E-Unter­nehmen verstärkt sich

M+E-Geschäftsklima fällt weiter – schlechte Lage schlägt nun auf Beschäftigung durch

„Während die Welt wächst, verharrt Deut­sch­land in der Stag­na­tion. Auch die M+E-Industrie kann sich den ungüns­tigen Rahmen­be­din­gungen nicht entziehen und bleibt in der Rezession“ bewertete Lars Kroemer, Chef-Volkswirt bei Gesamt­me­tall, die konjunk­tu­relle Lage in der mit fast 4 Millionen Beschäf­tigten größten deutschen Indus­trieb­ranche.

Das ifo-Geschäfts­klima für die M+E-Industrie brach im August auf den tiefsten Stand seit Juni 2020 ein. Sowohl Lage als auch Erwar­tungen wurden schlechter beurteilt. Der Auftrags­be­stand wird so negativ wie seit dem Höhepunkt der Covid-Krise nicht mehr bewertet. Die Produk­ti­ons­pläne der M+E-Firmen waren im Sommer weiter abwärts­ge­richtet und zeigen auch für das 3. Quartal einen Produk­ti­ons­rü­ck­gang an.

„Die extrem hohen Kosten­be­las­tungen am Standort belasten die Wett­be­werbs­fä­hig­keit und damit die Export­pläne in der M+E-Industrie, obwohl der IWF eine robuste Welt­kon­junktur prognos­ti­ziert. Die Inves­ti­ti­ons­krise drückt gleich­zeitig die inlän­di­sche Nachfrage. Selbst beste­hende Aufträge werden nicht abgerufen. Das bedroht immer stärker die Arbeits­plätze in der M+E-Industrie“ so Kroemer weiter.

So lag die Zahl der M+E-Beschäf­tigten im Juni bereits um 0,3 Prozent unter dem Vorjahr. Damit sind innerhalb eines Jahres mehr als 10.000 Arbeits­plätze verlo­ren­ge­gangen. Saison­be­rei­nigt wurde das fünfte Minus zum Vormonat in Folge regis­triert. Im August wollten nur noch 8 Prozent der M+E-Unter­nehmen ihre Beschäf­ti­gung aufsto­cken. Demge­gen­über planten 26 Prozent einen Perso­na­l­abbau – der höchste Stand seit Ende 2020. Gleich­zeitig rechnen immer mehr M+E-Firmen mit Kurz­a­r­beit in den nächsten Monaten.

„Die Rezession droht sich im zweiten Halbjahr fort­zu­setzen. Miserable Rahmen­be­din­gungen und die weiter sinkende Auslas­tung zwingen immer mehr M+E-Unter­nehmen zu Perso­nal­maß­nahmen – trotz gleich­zei­tiger Fach­kräf­teeng­pässe. Es braucht dringend eine Wirt­schafts­wende zur Stärkung des Stand­ortes. Ande­ren­falls wird sich die Abwärts­s­pi­rale aus Rezession und Struk­tur­krise weiter­drehen“ so Kroemer abschlie­ßend.