Das vom ifo-Institut für Gesamtmetall monatlich erhobene M+E-Geschäftsklima trat im Juni 2025 nur auf der Stelle. Der Mittelwert aus Lage und Erwartungen verharrte wie im Vormonat bei minus 18 Punkten. Er liegt damit seit über zwei Jahren ununterbrochen im Rezessionsbereich. Die Erwartungen sind erfreulicherweise etwas weniger pessimistisch, mit minus 9 Punkten geht die Mehrheit der Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) aber weiterhin von schlechteren Geschäften in den nächsten sechs Monaten aus (Mai 2025: minus 13 Punkte). Die aktuelle Lage wurde mit minus 25 Punkten sogar nochmals schlechter als im Mai bewertet (minus 22 Punkte).
Hauptgeschäftsführer Oliver Zander erklärte hierzu: „In der Metall- und Elektro-Industrie als der mit Abstand größten Industriebranche sehen wir noch keine durchgreifende Stimmungsaufhellung. Umso wichtiger ist, dass die neue Bundesregierung den Ernst der Lage erkannt hat. Sie arbeitet erkennbar daran, den Standort wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Das steuerliche Investitionssofortprogramm, das heute in 2. und 3. Lesung im Bundestag beraten wird, ist hierfür ein wichtiger Schritt und muss jetzt ohne weitere Verzögerungen und Abstriche bis zur Sommerpause am 11. Juli 2025 verabschiedet werden.“
Hintergrund der weiterhin verhaltenen Stimmung dürfte die im Juni 2025 weiter sehr schleppende Nachfrageentwicklung gewesen sein. Im Saldo meldeten 12 Prozent der M+E-Unternehmen eine schlechtere Nachfrage gegenüber dem Vormonat. 53 Prozent der M+E-Unternehmen waren daher mit ihrer Auftragslage unzufrieden – 6 Prozentpunkte mehr als im Mai. Dagegen sank der Anteil ausgelasteter Unternehmen von 12 auf 10 Prozent. Die eigenen Lagerbestände haben sich daher wieder vergrößert. Entsprechend nahm auch der Anteil von M+E-Unternehmen wieder zu, die Personalabbau planen. Der Saldo aus positiven und negativen Personalplänen verschlechterte sich von minus 16 Punkten im Mai auf minus 26 Punkte im Juni. Im Fahrzeugbau plant jedes zweite Unternehmen eine Personalreduzierung.
Zander: „Wir müssen jetzt eine Aufwärtsspirale einleiten. Dazu brauchen die Unternehmen das Signal, dass die Probleme des Standorts auch wirklich angegangen werden. Nur mit dieser Zuversicht werden Investitionsentscheidungen auch wieder zugunsten Deutschlands gefällt. Mehr Unternehmensinvestitionen machen die Arbeitsplätze auch langfristig sicherer, da moderne Maschinen und Anlagen sowie Innovationen die Firmen im internationalen Wettbewerb stärken. Davon profitieren nicht zuletzt die öffentlichen Haushalte, denn im Schnitt hängen an einem M+E-Arbeitsplatz Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von jährlich 98.900 Euro.“
Alle Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie im aktuellen M+E-Konjunkturbericht.
Alexander Dennebaum
Pressesprecher
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