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Jedes dritte M+E-Unternehmen rechnet mit weiterem Personalabbau

Wirt­schafts­warntag

Im November 2024 sank die Anzahl der Beschäf­tigten in der deutschen Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) auf 3,91 Millionen. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amtes zur Entwick­lung des Vera­r­bei­tenden Gewerbes hervor. Saison­be­rei­nigt nahm die Mita­r­bei­ter­zahl in Deut­sch­lands größter Indus­trieb­ranche zum 10. Mal in Folge gegenüber dem Vormonat ab. Das Vorjah­res­ni­veau wurde um 53.200 Beschäf­tigte bzw. 1,3 Prozent unter­schritten.

Die Anzahl von Arbeits­losen mit quali­fi­zierten M+E-Berufen stieg nach Zahlen der Bunde­s­agentur für Arbeit (BA) auch im Dezember 2024 an und liegt mit 157.000 inzwi­schen um 14 Prozent über dem Vorjahr. Gleich­zeitig nimmt auch Kurz­a­r­beit zu: Im September 2024 waren nach vorläu­figen BA-Zahlen 159.000 M+E-Beschäf­tigte in Kurz­a­r­beit. Das waren fast doppelt so viele wie im Vorjah­res­monat. Die Perso­nal­pläne im ifo-Konjunk­tur­test sind aufgrund der sehr schwachen Auslas­tung zudem weiter abwärts­ge­richtet: Im Dezember planten 36 Prozent der M+E-Unter­nehmen einen Perso­na­l­abbau, nur 7 Prozent eine Erwei­te­rung.

Gesamt­me­tall-Chef­volks­wirt Lars Kroemer: „Deut­sch­land befindet sich in der längsten Wirt­schafts­krise seit Gründung der Bundes­re­pu­blik. Viele M+E-Unter­nehmen versuchen trotzdem ihre sehr gut ausge­bil­deten Fach­kräfte zu halten. Aller­dings schlagen sich Rezession und Struk­tur­krise jetzt unwei­ger­lich am Arbeits­markt nieder. Es ist für viele Unter­nehmen schlicht nicht mehr möglich, am Standort Deut­sch­land wett­be­werbs­fähig zu produ­zieren. Deshalb werden Arbeits­plätze jetzt eher im Ausland als bei uns geschaffen. Und diese gut bezahlten Arbeits­plätze werden dann auch nicht mehr zurück­kommen – mit Folgen für Kaufkraft und Wachstum in unserem Land. Deshalb muss jetzt dringend gegen­ge­steuert werden und die Politik die Rahmen­be­din­gungen für alle Unter­nehmen deutlich verbes­sern. Ande­ren­falls wird sich der Perso­na­l­abbau zwangs­läufig weiter beschleu­nigen.“

Aus diesem Grund ruft der Arbeit­ge­ber­ver­band Gesamt­me­tall gemeinsam mit rund 50 Wirt­schafts­ver­bänden und Unter­neh­mer­in­itia­tiven zum ersten bundes­weiten „Wirt­schafts­warntag“ am 29. Januar 2025 auf. Die Wirt­schaft fordert von den Parteien die Stärkung der deutschen Wett­be­werbs­fä­hig­keit in den Mittel­punkt des Wahl­kampfes zu rücken und eine Wirt­schafts­wende nach der Bundes­tags­wahl einzu­leiten. Geplant ist eine Kund­ge­bung am Bran­den­burger Tor (13:00 Uhr auf dem Platz des 18. März). Zusätz­lich betei­ligen sich deut­sch­land­weit regionale Verbände und Unter­nehmen am Wirt­schafts­warntag mit Aktionen vor Ort.

Gesamt­me­tall-Haupt­ge­schäfts­führer Oliver Zander: „Die Zeit des Selbst­be­trugs und des Schön­re­dens ist längst vorbei. Es geht jetzt um nichts weniger als darum, den Standort zu retten.“

Die Kund­ge­bung wird vom „Akti­ons­bündnis Wirt­schafts­warntag“ orga­ni­siert, dem sich rund 50 Wirt­schafts­ver­bände ange­schlossen haben. Mehr zum Wirt­schafts­warntag unter www.wirt­schafts­warntag.de.

Aktuelle Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie zum Herun­ter­laden unter www.gesamt­me­tall.de/zahlen-fakten/konjunk­tur­be­richt.