Der Arbeitsmarkt in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) verschlechtert sich weiter. Nach den heute von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Zahlen stieg die Arbeitslosigkeit in den M+E-Berufen im Juli 2025 auf das höchste Niveau seit März 2021. Insgesamt wurden 168.900 Arbeitslose mit qualifizierten M+E-Berufen registriert. Das waren 13 Prozent mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt nahm die Arbeitslosenzahl um 0,6 Prozent gegenüber Juni zu, womit der 18. Monat in Folge mit einem Anstieg im Vormonatsvergleich gemeldet wurde. Spiegelbildlich sinkt die Anzahl der offenen Stellen ebenfalls weiter deutlich. Sie ging um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück und lag damit um 10 Prozent unter dem Vorjahr.
Gesamtmetall-Chefvolkswirt Lars Kroemer: „Nach den schwachen BIP-Zahlen gestern war die weitere Abschwächung am Arbeitsmarkt leider zu erwarten. Dass Deutschlands Wirtschaft im 2. Quartal 2025 erneut schrumpfte, lag vor allem an den weiterhin schwachen Investitionen. Diese unterbleiben, weil das Kostenniveau am Standort international nicht wettbewerbsfähig ist.“
Zwar habe die Bundesregierung insbesondere mit dem Investitionssofortprogramm bereits erste wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf den Weg gebracht, weitere Anstrengungen müssten jedoch folgen. „Die Bundesregierung muss weiter und noch entschiedener gegensteuern, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu stärken,“ so Kroemer weiter. „Dafür müssen dringend tiefgreifende Reformen verabschiedet werden – insbesondere im Bereich der Sozialversicherung und bei der Bürokratie, um Investitionen wieder attraktiv zu machen und die gut bezahlten Industriearbeitsplätze zu sichern. Deutschland braucht, wie Bundeswirtschaftsministerin Reiche richtig feststellt, eine mutige Reformagenda.“
Die Personalpläne der M+E-Unternehmen sind unverändert abwärtsgerichtet. Laut der monatlichen Sondererhebung des ifo-Instituts für die M+E-Industrie planten im Juli 30 Prozent der M+E-Unternehmen einen (weiteren) Personalabbau, während nur 8 Prozent ihre Belegschaft aufstocken wollen. Vor allem im Fahrzeugbau stehen weitere Stellenstreichungen an.
Weitere Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie im aktuellen M+E-Konjunkturbericht.
Alexander Dennebaum
Pressesprecher
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