Das vom ifo-Institut für Gesamtmetall monatlich erhobene Geschäftsklima für die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) verbesserte sich im August 2025 leicht auf minus 12 Punkte (Juli: minus 13 Punkte). Der zentrale Stimmungsindikator für die größte deutsche Industriebranche blieb damit aber weiterhin im Rezessionsbereich. Gleiches gilt für Geschäftserwartung und Lagebewertung: Mit minus 6 Punkten gehen die M+E-Unternehmen weiterhin mehrheitlich von schlechteren Geschäften in den nächsten sechs Monaten aus (Juli 2025: minus 8 Punkte). Die aktuelle Lage wurde mit minus 17 Punkten fast unverändert schlecht wie im Juli (minus 18 Punkte) bewertet.
Gesamtmetall-Chefvolkswirt Lars Kroemer: „Die Bundesregierung hat erste wichtige Schritte unter anderem mit den Sonderabschreibungen, der Ausweitung der steuerlichen Forschungszulage sowie der Reduzierung der Körperschaftsteuer – der ersten Unternehmenssteuersenkung seit 15 Jahren – unternommen. Auch die angekündigten Maßnahmen zur Stabilisierung der Energiekosten sind sehr wichtig. Die nur zaghafte Verbesserung der Stimmung zeigt aber, dass zur Lösung der strukturellen Standortprobleme weit stärkere Anstrengungen nötig sind. Insbesondere die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge auf 40 Prozent muss Priorität haben. Kurzfristig muss dafür der ab Januar 2026 drohende erneute Beitragsanstieg gestoppt werden. Wir setzen weiterhin auf die Bundesregierung, dass sie grundlegende Reformen angeht und schnellstmöglich umsetzt. Denn ohne stabile Wirtschaft gibt es keine stabile Regierung.”
Hintergrund für die schleppende Stimmungsaufhellung ist die weiterhin schwache Nachfrage und Auslastung. Im August bewerteten 48 Prozent der M+E-Unternehmen ihre Auftragsbestände als negativ, nur 13 Prozent als positiv. Zudem hat sich die Nachfrage zum Vormonat bei den meisten M+E-Unternehmen wieder verschlechtert (Saldo: minus 6 Punkte). Die Kapazitätsauslastung liegt unverändert nur bei 78 Prozent – normal wären 85 Prozent. Produktions-, Export- und Personalpläne blieben daher auch im August überwiegend abwärtsgerichtet.
Weitere Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie finden Sie im aktuellen M+E-Konjunkturbericht.
Alexander Dennebaum
Pressesprecher
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