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Metall- und Elektro-Industrie mit dem 10. Rezessionsquartal in Folge

Historischer Abwärtstrend

Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) mit ihren rund 3,8 Millionen Beschäf­tigten bleibt auch das 10. Quartal in Folge in der Rezession – einen so langen Zeitraum gab es noch nie seit Gründung der Bundes­re­pu­blik. Dies geht aus den heutigen Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amtes hervor. Demnach konnte sich die M+E-Produk­tion im September 2025 zwar wie erwartet etwas stabi­li­sieren, der Zuwachs um 4,6 Prozent gegenüber dem Vormonat glich aber nur rund zwei Drittel des Einbruchs vom August (minus 7,0 Prozent gegenüber Juli) aus. Im gesamten 3. Quartal 2025 ergab sich damit ein Minus um 0,7 Prozent gegenüber dem 2. Quartal. Im Vergleich zum Vorkri­sen­ni­veau 2018 liegt der Produk­ti­ons­index nun um 18 Prozent­punkte zurück.

Gesamt­me­tall-Haupt­ge­schäfts­führer Oliver Zander: „Auch die heutigen Zahlen sind wenig ermu­ti­gend und zeigen, dass die M+E-Industrie weiter in der histo­risch langen Rezes­si­ons­phase fest­steckt. Diese Entwick­lung hängt sehr eng mit der von Bundes­kanzler Friedrich Merz rich­ti­ger­weise beschrie­benen Inves­ti­ti­ons­krise in Deutschland zusammen. Der Staats­konsum ist in den vergan­genen Jahren durch immer mehr Büro­kratie, Staats­ein­griffe und Sozi­a­l­aus­gaben gestiegen. Die damit verbun­denen Kosten erdros­seln die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der deutschen Industrie und des Stand­ortes Deutschland, weshalb Unter­nehmen nicht mehr hier inves­tieren. Diese krasse Schief­lage der deutschen Wirt­schafts­po­litik kann und muss jetzt beendet werden. Die Politik kann vieles und muss jetzt alles dafür tun, um die privaten Inves­ti­ti­onen in Deutschland wieder zu steigern. Denn nur so können Arbeits­plätze, Wert­schöp­fung und Einkommen gesichert werden. Alles, was diesem Ziel zuwi­der­läuft, allen voran mehr Büro­kratie, muss zurück­ge­stellt werden.”

Trotz verbes­serter Erwar­tungen hat sich die Beur­tei­lung der Wett­be­werbs­po­si­tion zum Ausland im Oktober nochmals verschlech­tert. In der vom ifo-Institut vier­tel­jähr­lich durch­ge­führten Erhebung hat sich für fast jedes 3. M+E-Unter­nehmen die Wett­be­werbs­po­si­tion zu nicht euro­pä­i­schen Stand­orten verschlech­tert. Das war der bislang schlech­teste Wert der seit 2000 vorlie­genden Umfrage.

Die gestern gemel­deten Auftrag­s­ein­gänge in der M+E-Industrie geben ebenfalls wenig Grund für Opti­mismus. Zwar wurde im September ein leichtes Plus von 0,6 Prozent zum Vormonat verbucht, dieses konnte aber die schwachen Vormonate nicht ausglei­chen. Im 3. Quartal ergab sich somit ein Rückgang der Neuauf­träge um 3,8 Prozent zum 2. Quartal. Zudem fielen die Auftrag­s­ein­gänge um 1,4 Prozent niedriger als im Vorjah­res­quartal (3. Quartal 2024) aus.