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Neue Bundesregierung muss unverzüglich handeln, um Deindustralisierung zu stoppen

Brut­to­in­land­s­pro­dukt und Arbeits­lo­sig­keit

Die heute vom Statis­ti­schen Bundesamt veröf­fent­lichten Zahlen zum Brut­to­in­land­s­pro­dukt (BIP) im 1. Quartal 2025 zeigen den drin­genden wirt­schafts­po­li­ti­schen Hand­lungs­be­darf für die neue Bundes­re­gie­rung. So war das BIP um 0,2 Prozent niedriger als im Vorjah­res­quartal.

Gesamt­me­tall-Chef­volks­wirt Lars Kroemer: „Deut­sch­land befindet sich in der längsten Rezession der Nach­kriegs­zeit. 2025 droht das dritte Rezes­si­ons­jahr in Folge zu werden. Die Stand­ort­be­din­gungen sind schlecht und die Dein­dus­tri­a­li­sie­rung war bereits vor der US-Zoll­po­litik deutlich zu sehen. Die neue Bundes­re­gie­rung muss daher unver­züg­lich nach Amts­an­tritt am 6. Mai 2025 die im Koali­ti­ons­ver­trag verein­barten Maßnahmen umsetzen, um die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Indus­tri­e­stand­orts Deut­sch­land zu stärken und die Dein­dus­tri­a­li­sie­rung zu stoppen. Prioritär sind die Senkung von Netzent­gelten und Strom­steuer, die degres­sive Abschrei­bung für Ausrüs­tungs­in­ves­ti­ti­onen und die Senkung der Körper­schafts­steuer, die Verab­schie­dung eines Sofort­pa­kets zur Stabi­li­sie­rung des Gesamt­s­o­zi­a­l­ver­si­che­rungs­bei­trages sowie der Abbau von Büro­kratie auch durch das Abschaffen des deutschen Liefer­ket­ten­ge­setzes. Die Unter­nehmen brauchen dringend Zuver­sicht, dass sich Inves­ti­ti­onen in Deut­sch­land wieder lohnen. Ohne eine stabile Wirt­schaft gibt es keine stabile Regierung!“

Die massiven Wett­be­werbspro­bleme des Standorts sind zunehmend auch am Arbeits­markt sichtbar, denn die Früh­jah­res­er­ho­lung bleibt auch in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) weiter aus. Die Arbeits­lo­sig­keit in den M+E-Berufen verharrte im April 2025 nach den heutigen Zahlen der Bunde­s­agentur für Arbeit (BA) auf hohem Niveau. Insgesamt wurden 162.500 Arbeits­lose mit quali­fi­zierten M+E-Berufen regis­triert. Das waren 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Saison­be­rei­nigt stieg die Anzahl den 15. Monat in Folge und erreichte damit den höchsten Stand seit April 2021. Die Perso­nal­pläne sind weiterhin abwärts­ge­richtet. Laut der monat­li­chen Sonde­rer­he­bung des ifo-Instituts für die M+E-Industrie planten im April 28 Prozent der M+E-Unter­nehmen einen (weiteren) Perso­na­l­abbau, während nur 9 Prozent ihre Beleg­schaft aufsto­cken wollen.

Kroemer: „Nach den Rezes­si­ons­jahren 2002 und 2003 folgten die umfas­senden arbeits­markt- und sozi­al­po­li­ti­schen Reformen der Agenda 2010. Von solchen Reformen ist Deut­sch­land derzeit aber noch weit entfernt, obwohl die Stand­ort­be­din­gungen so miserabel sind und sich die Dein­dus­tri­a­li­sie­rung und der Arbeits­platz­abbau fort­s­etzen.“

Aktuelle Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie zum Herun­ter­laden finden Sie hier.