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Produktion bricht auf tiefsten Stand seit Mai 2020 ein

M+E-Produktion

Die Rezession in der mit über 3,8 Millionen Beschäf­tigten größten deutschen Indus­trieb­ranche setzt sich unver­min­dert fort. Das Produk­ti­ons­vo­lumen brach nach Zahlen des Statis­ti­schen Bundes­amtes im August um 7,9 Prozent gegenüber dem Vormonat ein. Zudem wurde der Juli etwas nach unten korri­giert (+2,3 Prozent gegenüber ursprüng­lich +2,6 Prozent zum Juni). Der Rückgang war zwar durch späte Werks­fe­rien erwartet worden, das Produk­ti­ons­vo­lumen fiel aller­dings auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 (!) zurück. Im weniger volatilen Drei­mo­nats­schnitt ging die Produk­tion um 1,4 Prozent zurück. Damit wird auch das schwache Vorjah­res­ni­veau nochmals unter­boten. Von Januar bis August 2025 lag die M+E-Produk­tion 1,9 Prozent unter dem Vorjah­res­zeit­raum.

Gesamt­me­tall-Haupt­ge­schäfts­führer Oliver Zander: „Deut­sch­land befindet sich in der längsten Wirt­schafts­krise seit Gründung der Bundes­re­pu­blik. Der erneute Einbruch der Indus­trie­pro­duk­tion verdeut­licht einmal mehr die Dramatik, in welcher die deutsche Wirt­schaft steckt. Auch für die nächsten Monate ist ange­sichts schwacher Neuauf­träge und Früh­in­di­ka­toren keine Trend­wende zu erwarten, sodass in der M+E-Industrie das zehnte Rezes­si­ons­quartal in Folge droht. Der Standort ist durch über­bor­dende Kosten und groteske Büro­kratie nach­haltig geschä­digt. Das löst man nicht durch gutes Zureden, sondern durch mutige Reformen und entschie­denes poli­ti­sches Handeln. Der Anstieg der Sozi­a­l­ab­gaben muss gestoppt, ein Indus­tri­e­strom­preis einge­führt, zu Tech­no­lo­gie­of­fen­heit zurück­ge­kehrt und Büro­kratie auch gegen manche Wider­stände endlich spürbar abgebaut werden. Denn ohne stabile Wirt­schaft gibt es keine stabile Regierung.“

Zander erinnerte daran, dass jeder abgebaute Arbeits­platz in der Industrie den poli­ti­schen Gestal­tungs­spiel­raum nach­haltig verrin­gere. Allein die innerhalb eines Jahres abge­bauten 110.000 Arbeits­plätze in der M+E-Industrie bedeuten konkret 11 Milli­arden weniger Steuer- und Beitrag­s­ein­nahmen im Jahr.  Auch die Entwick­lung der Neuauf­träge erhielt im Sommer einen deut­li­chen Dämpfer. Die Auftrag­s­ein­gänge sanken im August den dritten Monat in Folge. Im Drei­mo­nats­schnitt (Juni-August gegenüber März-Mai) ergab sich ein Rückgang um 3,2 Prozent. Ohne Berück­sich­ti­gung des Sonstigen Fahr­zeug­baus, der von volatilen Groß­auf­trägen geprägt ist, war ebenfalls ein Rückgang um 0,4 Prozent zu verzeichnen.

Alle aktuellen Zahlen und Daten zur Metall- und Elektro-Industrie unter www.gesamt­me­tall.de/zahlen-fakten/konjunk­tur­be­richt.