Zum Inhalt springen

Rezession in der Metall- und Elektro-Industrie hält unvermindert an

Trend­wende ist nicht in Sicht

ifo-Geschäftsklima bricht im Juli 2024 regelrecht ein. Kapazitätsauslastung auf niedrigstem Niveau seit Corona-Pandemie und Finanzkrise. M+E-Produktion liegt nunmehr 15 Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau 2018.

Die Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) steckt weiterhin in der Rezession und eine Trend­wende ist nicht in Sicht. So brach das ifo-Geschäfts­klima für die M+E-Industrie im Juli 2024 regel­recht ein. Dies geht aus den aktuellen Zahlen des ifo-Konjunk­tur­tests hervor. Die Nachfrage blieb weiterhin sehr schwach, die Auftrags­be­stände wurden gar so negativ beurteilt wie seit der Corona-Pandemie 2020 nicht mehr. Auch die Auslas­tung der M+E-Unter­nehmen verschlech­terte sich erneut. Demnach fiel der Auslas­tungs­wert im Juli 2024 auf nur noch 78 Prozent. Nur während der Finanz­krise 2009 und in der Corona-Pandemie 2020 war die Auslas­tung niedriger.

Gesamt­me­tall-Haupt­ge­schäfts­führer Oliver Zander: „Die Rezession in der Metall- und Elektro-Industrie hält an. Die Hoff­nungen auf eine Stabi­li­sie­rung waren offen­sicht­lich verfrüht. Statt­dessen haben die Unter­nehmen ihre Pläne vielfach nochmals nach unten korri­giert, obwohl der Inter­na­ti­o­nale Währungs­fonds eine stabile Welt­kon­junktur prognos­ti­ziert. Dies zeigt einmal mehr, dass Deut­sch­land ein struk­tu­relles Standort- und Wett­be­werbspro­blem hat.“

Insgesamt hat sich die Auftrags­lage in der M+E-Industrie zuletzt nochmals verschlech­tert. Von Januar bis Mai 2024 gingen 7 Prozent weniger Neube­stel­lungen ein als im Vorjah­res­zeit­raum. Dies wirkte sich auch auf die Produk­tion aus. Sie lag im Mai 2024 rund 10 Prozent unter dem Vorjah­res­monat. Der Abstand zum Vorkri­sen­ni­veau 2018 vergrö­ßerte sich erneut auf nunmehr 15 Prozent­punkte.

„Die deutsche Wirt­schaft entkop­pelt sich weiter vom welt­weiten Wachstum. Die Gründe dafür sind viel­fältig. Allen voran fehlt es aber an Inves­ti­ti­onen am Standort Deut­sch­land, weil die Rahmen­be­din­gungen nicht mehr stimmen. Was es jetzt braucht, ist eine Wirt­schafts­wende mit einer klaren Perspek­tive für die Unter­nehmen. Die Bundes­re­gie­rung muss dringend nach­lie­fern – die Wachs­tum­s­i­n­i­tia­tive ist nicht der Agenda-Moment, den das Land jetzt braucht“, so Oliver Zander weiter.