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Die Konjunktur in der Metall- und Elektro-Industrie

Ohne Industrie kein Wohlstand Konjunkturbericht

Die Lage: M+E-Industrie deutlich unter Vorjahresniveau – nur vage Anzeichen für Bodenbildung

Infolge der beschleunigten Rezession lagen die wichtigsten Konjunkturindikatoren für die deutsche M+E-Industrie zum Jahresstart deutlich unter den Vorjahreswerten.
Das M+E-Produktionsvolumen lag im Januar und Februar 2024 um 7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Produktionspläne blieben auch im April überwiegend abwärtsgerichtet.
Umsatz und Absatz stabilisierten sich im Februar etwas. Allerdings wurden die bereits schwachen Januarwerte nach unten korrigiert. Für Q1 deutet sich ein Rückgang um ~ 5 Prozent zum Vorquartal an. Der Abwärtstrend hat sich damit – zeitversetzt zum Auftragsrückgang – beschleunigt. Der Absatz liegt inzwischen ~ 8 Prozent unter dem Vorjahr.
Die Neuaufträge unterschritten im Januar und Februar das Vorjahresniveau real um fast 11 Prozent und nominal um 9 Prozent.
Die Talsohle bei der Nachfrageentwicklung scheint noch nicht erreicht. Die Beurteilung der Auftragsbestände hat sich im April nochmals verschlechtert. 2 von 5 M+E-Firmen sind inzwischen von Auftragsmangel betroffen.
Die Zahl der M+E-Beschäftigten lag im Februar noch um 0,6 Prozent über dem Vorjahr. Saisonbereinigt setzt sich die Seitwärtsbewegung seit Frühjahr 2023 fort. Die Fachkräftelücke verfestigt sich trotz Rezession.
Das M+E-Geschäftsklima hat sich im April erneut etwas stabilisiert, blieb aber insgesamt negativ. Der Anteil der Pessimisten für die kommenden Monate nahm erneut ab. Dagegen trübte sich die Lagebeurteilung weiter ein.
Die BIP-Prognosen 2024 werden für Deutschland weiter abwärtskorrigiert. Die Diskrepanz zu den robusten weltweiten Wachstumserwartungen wird laut aktueller IWF-Prognose immer größer. In der M+E-Industrie ist ein Produktionsrückgang um 2 bis 3 Prozent wahrscheinlich, wenngleich die Abwärtsrisiken angesichts der anhaltenden Nachfrageschwäche zugenommen haben.
Die Inflationsrate ging im März auf 2,2 Prozent weiter zurück. Die Preispläne der M+E-Unternehmen sind trotz Kostendruck aktuell rückläufig.