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Die Konjunktur in der Metall- und Elektro-Industrie

Die wirtschaftliche Lage der M+E-Industrie Konjunkturbericht

Rezession beschleunigt sich zum Jahresanfang – keine Trendwende in Sicht

Die M+E-Produktion ging im Januar 2024 um 2,1 Prozent zum Dezember zurück. Im Dreimonatsschnitt ergab sich ein Minus von 1,2 Prozent. Damit liegt die Produktion wieder 15 Prozentpunkte unter dem Vorkrisenniveau von 2018.

Umsatz & Absatz waren zum Jahresstart ebenfalls rückläufig. Der Abwärtstrend setzt sich damit fort. Seit Mai 2023 ist der Absatz um 7 Prozent gefallen. Zusätzlich zum schwachen Inlandsgeschäft sinken vor allem die Erlöse außerhalb der Eurozone spürbar. Das Book-to-Bill-Verhältnis lag auch im Januar unter 100 Prozent. Der Auftragsbestand schmilzt daher weiter ab, womit eine Fortsetzung des Abwärtstrends absehbar ist.

Der Auftragseingang ging im Januar um fast 9 Prozent zum Vormonat zurück. Der Dezember war geprägt durch die Verbuchung von Großaufträgen, so dass die Neuaufträge zum vorherigen Abwärtstrend zurückkehrten. Das Auftragsvolumen lag im Januar rund 7 Prozent unter dem Vorjahr. Die Auftragsbestände werden von Monat zu Monat negativer beurteilt. Die Nachfrage stabilisiert sich im Urteil der M+E-Unternehmen zumindest derzeit etwas.

Die Zahl der M+E-Beschäftigten lag 2023 um 1 Prozent über dem Vorjahr. Seit April ist ein stabiler Seitwärtstrend zu beobachten. Infolge des Abschwungs schwächt sich die Fachkräftelücke sukzessive ab. Dennoch könnte jedes dritte M+E-Unternehmen mehr produzieren, wenn das passende Personal verfügbar wäre.

Das M+E-Geschäftsklima fiel im Februar auf den tiefsten Stand seit Juni 2020. Die Erwartungen der M+E-Firmen bleiben weiter im Keller. Zudem wird nun auch die Lage im Saldo negativ beurteilt.

Für die Industrieproduktion wird 2024 ein erneuter Rückgang prognostiziert, wodurch sich die im internationalen Vergleich weit unterdurchschnittliche Wirtschaftsentwicklung in Deutschland fortsetzen dürfte. In der M+E-Industrie ist ein Produktionsrückgang um 2 bis 3 Prozent wahrscheinlich.

Die Inflationsrate ging im Februar auf +2,5 Prozent weiter zurück. Politische Maßnahmen und die kräftige Lohndynamik bremsen allerdings die Disinflation ab und hielten die Kerninflation unverändert auf hohem Niveau.