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MINT-Report

Der aktuelle „MINT-Früh­jahrs­re­port 2025“ zeigt, dass die Arbeits­kräf­te­lücke im MINT-Bereich (Mathe­matik, Infor­matik, Natur­wis­sen­schaften und Technik) trotz der anhal­tenden konjunk­tu­rellen Abkühlung weiterhin auf einem hohen Niveau verbleibt. Im April 2025 lag die MINT-Lücke bei insgesamt rund 163.600 fehlenden Fach­kräften. Struk­tu­relle Heraus­for­de­rungen wie der demo­gra­fi­sche Wandel und sinkende Absol­ven­ten­zahlen lassen erwarten, dass sich diese Lücke in den kommenden Jahren weiter vergrö­ßern wird.

MINT-Frühjahrsreport 2025
MINT-Frühjahrsreport 2025

Aufge­schlüs­selt nach MINT-Bereichen zeigen sich die größten Lücken in den Energie-/Elek­trobe­rufen mit 57.800, in den Berufen der Maschinen- und Fahr­zeug­technik mit 32.400, in den Baube­rufen mit 26.100, in den Berufen der Metall­ver­a­r­bei­tung mit 24.200 und in den IT-Berufen mit 11.200 Personen.

Für einen erfolg­rei­chen Struk­tur­wandel, die fort­s­chrei­tende Digi­ta­li­sie­rung und die Ener­gie­wende sind die MINT-Berufe zentral und sichern die Zukunfts­fä­hig­keit unseres Landes. Um die Heraus­for­de­rungen stemmen zu können, sind wir dringend auf mehr Fach­kräfte aus diesem Bereich ange­wiesen. Die Metall- und Elektro-Industrie ist eine der Schlüs­sel­in­dus­trien in den Bereichen Zukunfts­tech­no­logie und Inno­va­ti­onen. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen die zukünf­tigen Fach­kräfte für MINT-Fächer begeis­tert werden. Das bedeutet, dass wir insbe­son­dere bei der MINT-Förderung und Berufs­o­ri­en­tie­rung nicht nach­lassen dürfen.

M+E-Industrie als treibende Innovationskraft der deutschen Wirtschaft

Branchen mit einem hohen Anteil an Erwerbs­tä­tigen mit MINT-Quali­fi­ka­tion zeichnen sich in Deut­sch­land durch besonders hohe Inno­va­ti­ons­aus­gaben aus. Dies gilt insbe­son­dere für die M+E-Industrie, in der 55 bis 68 Prozent der Beschäf­tigten über eine MINT-Quali­fi­ka­tion verfügen. Im Jahr 2023 inves­tierte die deutsche M+E-Industrie rund 117,3 Milli­arden Euro in Inno­va­ti­onen – das entspricht mehr als der Hälfte der gesamt­wirt­schaft­li­chen Inno­va­ti­ons­auf­wen­dungen Deut­sch­lands. Damit diese Inno­va­ti­ons­kraft auch künftig zur Bewäl­ti­gung zentraler Heraus­for­de­rungen beitragen kann, sind gut ausge­bil­dete MINT-Fach­kräfte uner­läss­lich.

Doch der Fach­kräf­temangel bremst zunehmend die Inno­va­ti­ons­kraft der M+E-Industrie. Laut dem MINT-Früh­jahrs­re­port 2025 bleibt er eines der größten Inno­va­ti­ons­hemm­nisse – zwischen 2020 und 2022 war er laut ZEW-Erhebung sogar das häufigste. Verstärkt wird diese Entwick­lung durch sinkende mathe­ma­tisch-natur­wis­sen­schaft­liche Kompe­tenzen bei Jugend­li­chen, wie die aktuellen PISA-Ergeb­nisse zeigen. Der Hand­lungs­druck auf das Bildungs­system wächst.

Um dem entge­gen­zu­wirken, braucht es gezielte Inves­ti­ti­onen entlang der gesamten Bildungs­kette. Früh­kind­liche Förderung, Ganz­tags­an­ge­bote sowie Sprach- und Lese­kom­pe­tenz müssen gestärkt werden. Schulen sollten verbind­liche Bildungs­ziele erhalten und flächen­de­ckend Prozesse daten­ge­stützter Schul- und Unter­richt­s­ent­wick­lung einführen. Nur auf der Basis mehr und besserer Daten zum Beispiel durch Lern­stand­ser­he­bungen und Sozi­a­l­index können erfolg­reiche Maßnah­men­pa­kete auf Ebene der indi­vi­du­ellen Schule entwi­ckelt und umgesetzt werden. Gleich­zeitig sind klare Entwick­lungs­per­spek­tiven für natur­wis­sen­schaft­lich-tech­ni­sche und digitale Schwer­punkte notwendig. Eine moderne MINT-Bildung erfordert gut ausge­bil­dete Lehr­kräfte, praxis­nahe digitale Konzepte und starke außer­schu­li­sche Part­ner­schaften. Auch unge­nutzte Poten­ziale – etwa von Frauen, älteren Erwerbs­tä­tigen und Zuge­wan­derten – müssen durch klischee­freie Berufs­o­ri­en­tie­rung, gezielte Weiter­bil­dung und eine zukunfts­fä­hige Fach­kräf­te­ein­wan­de­rung besser erschlossen werden.

Broschüre MINT-Förderung - Der Schlüssel zu Innovation und Wachstum

Sonder­be­richt 2024: MINT-Förderung – Der Schlüssel zu Inno­va­tion und Wachstum

Sonder­be­richt 2024
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Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirt­schaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag folgender Mitglieder des Nati­o­nalen MINT Forums: Bundes­ver­ei­ni­gung der Deutschen Arbeit­ge­ber­ver­bände, Arbeit­ge­ber­ver­band Gesamt­me­tall und MINT Zukunft schaffen.

Das Nationale MINT Forum bildet die gesamte Land­schaft der zivil­ge­sell­schaft­li­chen MINT-Stake­holder in Deut­sch­land ab. Die Beson­der­heit liegt in der Spann­weite und Hete­ro­ge­nität der über 30 Insti­tu­ti­onen. Neben Wirt­schafts­ver­bänden stehen arbeit­neh­mer­o­ri­en­tierte Orga­ni­sa­ti­onen, es gibt bildungs­nahe Stif­tungen, Wissen­schafts­or­ga­ni­sa­ti­onen und Akademien bis hin zu Fach­ver­bänden und Vereinen.

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