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MINT-Report

Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag folgender Mitglieder des Nationalen MINT Forums: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Arbeitgeberverband Gesamtmetall und MINT Zukunft schaffen.

Das Nationale MINT Forum bildet die gesamte Landschaft der zivilgesellschaftlichen MINT-Stakeholder in Deutschland ab. Die Besonderheit liegt in der Spannweite und Heterogenität der über 30 Institutionen. Neben Wirtschaftsverbänden stehen arbeitnehmerorientierte Organisationen, es gibt bildungsnahe Stiftungen, Wissenschaftsorganisationen und Akademien bis hin zu Fachverbänden und Vereinen.

Der aktuellste „MINT-Frühjahrsreport 2024“ zeigt, dass die Arbeitskräftelücke im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) im Zuge der konjunkturellen Abkühlung zwar erneut gesunken ist, aber trotzdem auf einem sehr hohem Niveau verbleibt. Die MINT-Lücke erreichte im April 2024 einen Stand von insgesamt rund 240.000 fehlenden Fachkräften.

MINT-Report
MINT-Report

Aufgeschlüsselt nach MINT-Bereichen zeigen sich die größten Lücken in den Energie-/Elektroberufen mit 77.900, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 45.400, in den Berufen der Metallverarbeitung mit 30.900 und in den IT-Berufen mit 29.500 Personen.

Für einen erfolgreichen Strukturwandel, die fortschreitende Digitalisierung und die Energiewende sind die MINT-Berufe zentral und sichern die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Um die Herausforderungen stemmen zu können, sind wir dringend auf mehr Fachkräfte aus diesem Bereich angewiesen. Die Metall- und Elektro-Industrie ist eine der Schlüsselindustrien in den Bereichen Zukunftstechnologie und Innovationen. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen die zukünftigen Fachkräfte für MINT-Fächer begeistert werden. Das bedeutet, dass wir insbesondere bei der MINT-Förderung und Berufsorientierung nicht nachlassen dürfen.

Die M+E-Industrie investiert pro Jahr über 109 Milliarden Euro in Innovationen, vor allem in den Bereichen Klimaschutz und Digitalisierung. Jedoch wird bereits heute die Hälfte der Unternehmen der M+E-Industrie durch fehlende Fachkräfte darin gehemmt, das eigene Unternehmen im Bereich Digitalisierung besser aufzustellen. Zwar sind zuletzt die Ausbildungszahlen in den industriellen IT-Berufen wieder gestiegen, allerdings hat sich die Anzahl an Studienanfängerinnen und Studienanfängern in den Ingenieurswissenschaften und der Informatik im letzten Jahr um 10,5 Prozent verringert. Auch die Ergebnisse der PISA-Studie weisen darauf hin, dass immer weniger junge Menschen über ausreichende Kompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaft verfügen und sich daher in MINT-Berufen schwertun. Das trübt die Aussichten für die Digitalisierung der Wirtschaft und macht deutlich, dass der Stärkung des Schulsystems Priorität eingeräumt werden muss.

Auch gibt es zu wenig Lehrkräfte für einen qualifizierten Unterricht in den MINT-Fächern. Aufgrund steigender Schülerzahlen und vermehrt aus dem Schuldienst ausscheidender Lehrkräfte wird sich diese Entwicklung weiter verschärfen. Vorausberechnungen zufolge werden zum Schuljahr 2032/2033 an den allgemeinbildenden Schulen allein etwa 133.000 MINT-Lehrkräfte in den Sekundarstufen I und II fehlen. Das zeigt die Schwerpunktauswertung des aktuellen Reports.