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M+E-Unternehmen stark von Energiekrise betroffen

Blitz­um­frage unter den Mitglieds­un­ter­nehmen der Arbeit­ge­ber­ver­bände der M+E-Industrie

Berlin. Fast alle Unter­nehmen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) sind von der aktuellen Ener­gie­krise betroffen. Das geht aus der bundes­weiten Blitz­um­frage von Gesamt­me­tall unter den Mitglieds­un­ter­nehmen der Arbeit­ge­ber­ver­bände der M+E-Industrie hervor.

Demnach sind 97 Prozent der Unter­nehmen durch Kosten­stei­ge­rungen bei Energie und ener­gi­e­in­ten­siven Vorleis­tungen betroffen, jeder 6. Betrieb sogar in einer exis­tenz­ge­fähr­denden Art und Weise. Der Grund: Die Einkaufs­kosten haben sich 2022 im Vergleich zu 2021 um 65 Prozent erhöht, bei Energie (Gas und Strom) sogar mehr als verdop­pelt (plus 115 Prozent).

Die Unter­nehmen versuchen, so gut es geht, Gas einzu­sparen. Fast 90 Prozent sparen ein, jedes fünfte Unter­nehmen sogar in starkem Umfang. Aller­dings bleiben die Unter­nehmen in der Breite auf den Kosten­stei­ge­rungen sitzen. 67 Prozent können die Kosten gar nicht oder nicht kost­en­de­ckend weiter­geben. Besonders betroffen ist dabei der Bereich Auto­mo­tive. Dieses Umfeld wirkt sich auch sichtbar negativ auf den Auftrags­be­stand der Unter­nehmen aus. Inzwi­schen sind 50 Prozent über alle Branchen der M+E-Industrie hinweg von Stor­nie­rungen und Auftrags­ver­schie­bungen betroffen, zusätz­lich erwarten 32 Prozent dies in den kommenden Monaten.

Bereits jetzt haben die aller­meisten Unter­nehmen Auftrags- und Gewinn­rü­ck­gänge zu verzeichnen, ein Großteil (69 Prozent) sieht zudem einen enormen Wett­be­werbs­nach­teil. 44 Prozent der Firmen sieht sich sogar wirt­schaft­lich gefährdet, womit sich der Anteil gegenüber der Umfrage im Mai mehr als verdop­pelt hat. Eine Gasnot­lage würde die Situation der M+E-Unter­nehmen extrem verschärfen. 90 Prozent der M+E-Firmen wären hiervon betroffen. Bei 18 Prozent käme es sogar zum Still­stand der Produk­tion.

Gesamt­me­tall-Haupt­ge­schäfts­führer Oliver Zander: „Die Ener­gie­krise trifft die Unter­nehmen der Metall- und Elektro-Industrie mit voller Wucht – und zwar über alle Branchen und Größen hinweg. Von einer stabilen Lage kann absolut keine Rede sein. Sie ist zudem von großer Unsi­cher­heit geprägt. Eine Gasman­gel­lage würde die Probleme extrem verschärfen. 2023 erwarten wir für die M+E-Industrie ein erneutes Rezes­si­ons­jahr.“

An der Umfrage haben im Zeitraum von 30. September bis 10. Oktober 2022 1.401 Unter­nehmen der Metall- und Elektro-Industrie mit 1,01 Millionen Beschäf­tigten teil­ge­nommen. Das sind rund 20 Prozent aller in den Mitglieds­ver­bänden von Gesamt­me­tall orga­ni­sierten Unter­nehmen und 25 Prozent aller Beschäf­tigten in der M+E-Industrie insgesamt.