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Wenn die Bundesregierung jetzt nicht reformiert, wird die Wirtschaftskrise weitergehen!

Sozi­a­l­aus­gaben

Zur ersten Sitzung der Kommis­sion zur Sozi­al­staats­re­form am morgigen Montag sagt Jens Wohlfeil, Geschäfts­führer Tarif- und Sozi­al­po­litik bei Gesamt­me­tall:

„Deut­sch­land lebt seit Jahren über seine Verhält­nisse. Die Ausgaben für den Sozi­al­staat steigen und steigen, auf der anderen Seite befindet sich das Land in der längsten Wirt­schafts­krise seit Gründung der Bundes­re­pu­blik. 1,3 Billionen Euro gab Deut­sch­land 2024 für Sozi­al­leis­tungen aus – so viel wie noch nie. Fast jeder dritte Euro des Brut­to­in­land­s­pro­dukts fließt inzwi­schen in Rente, Pflege und andere Sozi­a­l­aus­gaben. Da ist die Reform des Sozi­al­staates längst über­fällig. Wenn die Bundes­re­gie­rung jetzt nicht refor­miert, wird die Wirt­schafts­krise weiter­gehen. Es muss allen klar sein: Wir brauchen jetzt echte und tief­grei­fende Reformen, die die Kosten senken und die Effek­ti­vität und die Effizienz steigern. Es gibt keine stabile Regierung ohne eine stabile Wirt­schaft.

Daher begrüßen wir den Einsatz der Sozi­al­staats­re­form ausdrü­ck­lich. Sie hat die Aufgabe, alle sozi­al­staat­li­chen Leis­tungen auf Wirk­sam­keit und Effizienz zu prüfen und Empfeh­lungen zu erar­beiten. Und genau daran werden wir die Kommis­sion auch messen. Wenn wir den Sozi­al­staat erhalten und zukunfts­fest machen wollen, brauchen wir mehr als kosme­ti­sche Verän­de­rungen. So könnte das Rück­führen der Sozi­a­l­ver­si­che­rungs­bei­träge (aktuell 42,5 Prozent für Kinder­lose) auf das bisherige Niveau von 40 Prozent rund 35 Milli­arden Euro Lohn­ne­ben­kosten einsparen und damit Versi­cherte und Unter­nehmen entlasten. Aber auch die Verwal­tung selbst muss auf den Prüfstand gestellt werden. Die Verwal­tungs­aus­gaben der Sozi­a­l­ver­si­che­rungs­träger belaufen sich im Jahr 2024 auf knapp 26,5 Milli­arden Euro. Auch hier besteht deut­li­ches Einspa­r­po­ten­zial. Wenn die Kosten nicht sinken, büßt der Standort Deut­sch­land weiter an Wett­be­werbs­fä­hig­keit ein.“