Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf erläutert in den Zeitungen der Funke Mediengruppe seine Forderungen an die kommende Bundesregierung:
„Die neue Bundesregierung hat eine gewaltige Aufgabe vor sich. Es muss schnell das Zeichen kommen, dass nun die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Priorität hat. Deshalb gilt bis zur Sommerpause des Deutschen Bundestages: Die Senkung von Netzentgelten und Stromsteuer, die degressive Abschreibung für Ausrüstungsinvestitionen und die Senkung der Körperschaftssteuer sind sofort umzusetzen. Dann muss ein Sofortpaket zur Stabilisierung des Gesamtsozialversicherungsbeitrages sowie der Abbau von Bürokratie auch durch das Abschaffen des deutschen Lieferkettengesetzes folgen. Hinzu kommt das Verabschieden des Bundeshaushalts 2025 zwingend vor der parlamentarischen Sommerpause, um endlich Klarheit darüber zu bekommen, wie viel Geld zur Verfügung steht und wo auch dringend gespart werden muss.
Deutschland ist in der längsten Rezession der Nachkriegszeit. Und ich bin davon überzeugt, dass die schlechte wirtschaftliche Lage auch allen Mitgliedern der Bundesregierung bewusst ist. In der Metall- und Elektro-Industrie zeigen sich die massiven Wettbewerbsprobleme des Standorts und die Deindustrialisierung auch auf dem Arbeitsmarkt. Seit 2023 hat die Branche über 110.000 Arbeitsplätze verloren. Die neue Bundesregierung muss daher unverzüglich nach Amtsantritt die im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen umsetzen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland wieder zu stärken. Das Vernachlässigen der Wettbewerbsfähigkeit hat nicht erst mit der Ampelregierung begonnen und die Versäumnisse sind nicht von heute auf morgen wieder wettzumachen.“