Lars Kroemer
Abteilungsleiter Volkswirtschaft und Statistik
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Die Neuaufträge lagen im Mai unverändert auf dem Niveau des Aprils. In beiden Monaten prägten erneut einzelne Großaufträge die Entwicklung. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich ergab sich so ein Plus von 4,3 Prozent. Die Nachfrageentwicklung ist für die Mehrheit der M+E-Firmen aber weiterhin nur verhalten. Lagerbestände und Auftragsdefizite sind fast unverändert zu groß.
Die M+E-Produktion verbesserte sich im Mai um 0,4 Prozent gegenüber April. Der Aprilwert wurde von -1,6 Prozent auf -1,2 Prozent zum März leicht nach oben korrigiert. Im Dreimonatsvergleich war die Produktion um 2,1 Prozent höher. Nach 8 Rezessionsquartalen in Folge deutet sich im Q2-2025 eine Stabilisierung an. Allerdings lassen die nur ausgeglichenen Export- und Produktionspläne der M+E-Firmen lediglich eine Seitwärtsbewegung und nicht die benötigte Trendwende erwarten.
Die Erlöse gaben im Mai um 1,4 Prozent (nominal) bzw. 1,5 Prozent (preisbereinigt) gegenüber dem Vormonat nach. Im Dreimonatsvergleich ergab sich zwar noch ein Plus von 1,9 Prozent bzw. 1,7 Prozent, die Entwicklung war aber einerseits sehr differenziert und andererseits durch Vorzieheffekte infolge der US-Zölle beeinflusst.
Die Zahl der M+E-Beschäftigten ging im Mai erneut zurück und lag um 98.441 bzw. 2,5 Prozent unter Vorjahr. Im Vergleich zu 2023 sind 140.000 M+E-Arbeitsplätze verlorengegangen, allein 60.000 davon seit dem Jahreswechsel. Der M+E-Arbeitsmarkt trübte sich im Juni weiter ein. Pläne zum Personalabbau überwiegten auch im Juli deutlich. Zudem lagen die Insolvenzen von M+E Unternehmen im 1. Jahresdrittel um 22 Prozent über dem Vorjahresniveau, nachdem sie 2024 bereits auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen waren.
Das M+E-Geschäftsklima hellte sich im Juli etwas auf, blieb aber weiter im Rezessionsbereich. Die Erwartungen blieben nahezu unverändert leicht im negativen Bereich. Dagegen wurde die aktuelle Lage weniger schlecht bewertet. Auch wenn sich in den Konjunkturindikatoren damit überwiegend eine Bodenbildung abzeichnet, fehlt es für eine konjunkturelle Trendwende noch an der nötigen Dynamik. Hoffnungen auf eine Stabilisierung werden zudem durch anhaltende geo- und handelspolitische Unsicherheiten sowie Knappheiten bei Seltenen Erden überschattet.
Die Wettbewerbsposition zum Ausland wurde im Juli differenzierter eingeschätzt. Während sich die Wettbewerbsposition zu nichteuropäischen Standorten weiter verschlechterte, bewertete eine leichte Mehrheit der M+E-Firmen ihre Wettbewerbsposition zumindest im innereuropäischen Vergleich wieder etwas besser.