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Zahlen und Graphen aus der Volkswirtschaft

Ohne Industrie kein Wohlstand Konjunkturbericht

10. Rezessionsquartal in Folge – Unternehmenspläne spiegeln anhaltende Tristesse wider

Die Neuauf­träge zeigten auch im September wenig Dynamik, sodass im Q3-2025 ein Rückgang um 3,8% Prozent zum Vorquartal verbucht wurde. Einer­seits gab es über den Sommer weniger Groß­auf­träge. Aber auch ohne den Sonst. Fahr­zeugbau wurde ein Rückgang um 0,4 Prozent verbucht. Zwar hat sich die Nachfrage im Urteil der M+E-Unter­nehmen zuletzt stabi­li­siert, die Auftrags­be­stände werden aber weiterhin sehr negativ bewertet.

Auch die Erlöse verzeich­neten im Q3 einen spürbaren Rück­schlag (-1,2 Prozent zum Vorquartal). Vor allem außerhalb der Euro-Zone gab es deutliche Rückgänge in den vergan­genen Monaten. Real lagen diese nur auf dem Niveau des schwachen Vorjahres.

Die M+E-Produk­tion konnte sich im September (+4,6 Prozent zum August) nur unzu­rei­chend vom Einbruch im Vormonat (-7,0 Prozent zum Juli) erholen, sodass im Q3 erneut ein Rückgang um 0,7 Prozent zum Vorquartal verbucht wurde. Das war der 10. Quar­tals­rü­ck­gang in Folge, womit sich die längste Rezession seit Gründung der Bundes­re­pu­blik unver­än­dert fort­s­etzte. Der Produk­ti­ons­index liegt 18 Prozent­punkte unter dem Niveau von 2018. Die M+E-Unter­nehmen haben im Herbst zudem ihre Produk­ti­ons­pläne erneut deutlich nach unten korri­giert, was selbst eine Boden­bil­dung wieder unwahr­schein­li­cher erscheinen lässt.

Die Zahl der M+E-Beschäf­tigten stieg im September auf 3,82 Mio. leicht an. Hinter­grund der schein­baren Stabi­li­sie­rung ist aller­dings weiterhin der übliche Beginn des Ausbil­dungs­jahres. Saison­be­rei­nigt wurde dagegen ein Minus von 0,2 Prozent bzw. 6.800 Arbeits­plätzen im Vergleich zum August verzeichnet – der 21. Monats­rü­ck­gang in Folge. Im Vergleich zum Vorjahr sind 2,7 Prozent bzw. 105.000 Arbeits­plätze verlo­ren­ge­gangen. Die Pläne zum Perso­na­l­abbau werden zudem weiter verschärft und liegen derzeit auf dem tiefsten Stand seit dem Höhepunkt der Corona-Krise 2020. Die Herbst­be­le­bung fiel entspre­chend auch am M+E-Arbeits­markt schwach aus. Zudem zeichnet sich in einigen Bereichen ein Wieder­an­stieg der Kurz­a­r­beit ab.

Das M+E-Geschäfts­klima erhielt im November wie erwartet einen Dämpfer und fiel auf -12 Punkte (Okt.: -10 Pkt.). Während die Erwar­tungen wieder pessi­mis­ti­scher waren, wurde die aktuelle Lage nicht ganz so negativ wie im Oktober bewertet. Die konkreten Unter­neh­men­s­pläne zeichnen aber ein deutlich nega­ti­veres Bild als die allge­meinen Stim­mungs­in­di­ka­toren.

Die Wett­be­werbs­po­si­tion zum Ausland hat sich im Herbst wieder deutlich verschlech­tert. Die Bewertung gegenüber außer­eu­ro­pä­i­schen Stand­orten fiel auf ein neues Rekord­tief. Auch im Vergleich zu anderen EU-Ländern trübte sich die Wett­be­werbs­po­si­tion ein. Entspre­chend vergrö­ßerte sich der Abstand zur globalen Entwick­lung der Indus­trie­pro­duk­tion im Q2-2025 weiter und die Inves­ti­ti­onen waren erneut rück­läufig. Zudem lagen die Insol­venzen von M+E-Unter­nehmen in der ersten Jahres­hälfte um 18 Prozent über dem Vorjah­res­ni­veau, nachdem sie 2024 bereits auf den höchsten Stand seit 2015 gestiegen waren. Der Standort ist nach­haltig geschä­digt, ohne mutige Struk­tur­re­formen wird sich die Dein­dus­tri­a­li­sie­rung fort­s­etzen.