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Die Konjunktur in der Metall- und Elektro-Industrie

Ohne Industrie kein Wohlstand Konjunkturbericht

Extreme Unsicherheit durch Zolleskalation – M+ E-Konjunktur konnte sich auch zuvor nicht aus Abwärtstrend lösen

Vor der US-Zolleskalation Anfang April stabilisierten sich zwar einige Konjunkturindikatoren. Allerdings spielten hier auch Vorzieheffekte hinein. Eine nachhaltige Trendumkehr ist daher noch nicht zu beobachten. In den kommenden Monaten drohen angesichts der extremen weltweiten Unsicherheiten stattdessen erneute Rückschläge.

Die Neuaufträge lagen im März 3,7 Prozent über dem Vormonat. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich ergab sich aber weiterhin ein Minus von 2,2 Prozent der Abwärtstrend hielt mit anderen Worten an. Die Tiefststände bei Lager und Auftragsbeurteilung scheinen vorerst zwar durchschritten, mehrheitlich wird die Auftragslage aber anhaltend schlecht bewertet.

Die M+E-Produktion erholte sich im März mit +4,5 Prozent zum Vormonat spürbar. Die Entwicklung wurde unterstützt durch Vorzieheffekte und eine deutlich höhere Autoproduktion. Auch im gesamtem Q1 2025 ergab sich ein Plus von 0,9 Prozent zum Vorquartal. Allerdings wird das Niveau des schwachen Vorjahresquartals noch um 2,2 Prozent unterschritten. Zudem deuten die im April erneut deutlich nach unten korrigierten Produktions und Exportpläne nur auf eine temporäre Stabilisierung hin.

Die Erlöse stabilisierten sich zuletzt auch infolge der Fakturierung mehrerer Großaufträge über den Jahreswechsel sowie offensichtlicher Vorzieheffekte durch die angekündigten US-Zölle. Allerdings lag der preisbereinigte Absatz im Q1 2025 weiterhin 1,8 Prozent unter dem Vorjahr; der Umsatz entsprach auch infolge wieder stärkerer Preiseffekte fast dem Vorjahresniveau (-0,1 Prozent).

Die Zahl der M+E-Beschäftigten ging im März erneut zurück und lag um 93.200 bzw. 2,4 Prozent unter Vorjahr. Der Rückgang hat sich seit Jahresanfang deutlich beschleunigt. Im Vergleich zu 2023 sind 120.000 M+E-Arbeitsplätze verlorengegangen. Die M+E-Betriebe rechnen mehrheitlich mit weiterem Personalabbau.

Das M+E-Geschäftsklima verschlechterte sich infolge der Zolleskalation im April spürbar und verharrt dadurch weiterhin im Rezessionsbereich. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen gaben spürbar nach. Den Hoffnungen auf eine Stabilisierung stehen damit wieder erhebliche Abwärtsrisiken gegenüber.

Die Wettbewerbsposition zum Ausland wird aufgrund der deutlich verschlechterten Standortbedingungen unverändert schlecht eingeschätzt. Vor allem gegenüber nichteuropäischen Standorten verschlechtern sich die Rahmenbedingungen ungebremst.
Zusätzlich zur heimischen Standortkrise lässt der drohende Handelskrieg die globalen Unsicherheiten auf Rekordniveaus steigen, was Gift für die weitere Weltkonjunktur ist.