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Die Konjunktur in der Metall- und Elektro-Industrie

Ohne Industrie kein Wohlstand Konjunkturbericht

Rezession in M+E-Industrie hält unvermindert an – erneuter Stimmungseinbruch im Juli

Die Auftragslage verschlechtert sich ungebremst. Die Neuaufträge sanken im Mai um 1,7 Prozent gegenüber April. Von Januar bis Mai gingen 7 Prozent weniger Neubestellungen als im Vorjahr ein (Werte jeweils preisbereinigt). Die M+E-Firmen bewerteten ihre Nachfrage auch im Sommer weiterhin schlecht. Verbuchte Aufträge werden gleichzeitig
nicht abgerufen. Die Auftragsbestände wurden im Juli nochmals negativer beurteilt. Fast jedes zweite M+E-Unternehmen berichtet von Auftragsmangel.

Umsatz und Absatz folgen der eingebrochenen Nachfrage. Einerseits belasten inländische Strukturprobleme den Investitionsgüterabsatz, andererseits schlägt sich die robuste Weltkonjunktur aufgrund von Standortdefiziten nicht in steigenden Exporten nieder. Trotz der Abrechnung einzelner Großaufträge lagen die Erlöse von Jan-Mai nominal
um 4,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau; das reale Absatzvolumen war um 5,9 Prozent geringer.

Die M+E-Produktion brach im Mai erneut ein. Sie war 5,3 Prozent geringer als im April und 10% geringer als im Vorjahresmonat. Im Q2-2024 dürfte das Produktionsvolumen damit das fünfte Quartal in Folge sinken. Der Abwärtstrend droht sich auch darüber hinaus fortzusetzen: Die Produktionspläne der M+E-Firmen fielen im Juli auf
ein Siebenmonatstief. Der Lkw-Verkehr geht aktuell spürbar zurück.

Die Zahl der M+E-Beschäftigten lag im Mai um 0,1 Prozent unter dem Vorjahr. Saisonbereinigt wurde das vierte Minus zum Vormonat in Folge registriert. Neben Automotive und Herstellern von Metallerzeugnissen lag die Beschäftigung auch in der Elektroindustrie unter dem Vorjahr. Trotz Rezession bleiben Fachkräfteengpässe aber problematisch.

Das M+E-Geschäftsklima brach im Juli regelrecht ein. Einzelne Hoffnungen, die konjunkturelle Talsohle sei erreicht, waren verfrüht. Die M+E-Firmen bewerteten die aktuelle Lage negativer und blickten zudem pessimistischer auf die kommenden Monate. Die Firmenpläne bleiben entsprechend abwärtsgerichtet.

Die Inflationsrate sank im Juni auf 2,2 Prozent. Energie verbilligte sich leicht. Die Kerninflation nahm trotz steigender Dienstleistungspreise etwas ab, da sich Waren kaum mehr verteuerten.