Lars Kroemer
Abteilungsleiter Volkswirtschaft und Statistik
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Nachfrage und Neuaufträge befinden sich in einem anhaltenden Abwärtstrend: Das Auftragsvolumen lag von Januar bis Juli trotz einzelner Großaufträge um
6 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Die M+E-Firmen bewerten ihren Auftragsbestand inzwischen negativ.
Nach der Erholung in der 1. Jahreshälfte sind Absatz und Produktion wieder abwärtsgerichtet. Die Nachholeffekte durch die stabilisierten Lieferketten sind weitgehend ausgelaufen. Die Produktionspläne lassen eine weitere Abschwächung erwarten. Die Rezession droht sich daher in der 2. Jahreshälfte zu verstärken.
Die Zahl der M+E-Beschäftigten lag im Juli noch um 1,8 Prozent über dem Vorjahr. Der (Wieder-) Aufbau hat sich infolge von Strukturwandel und Arbeitskräfteengpässen aber abgeschwächt und differenziert. Die Personalpläne sind seit Juli im negativen Bereich. Auch der Arbeitsmarkt zeigt erste Schwächen, die aber durch die demografische Entwicklung überdeckt werden.
Die M+E-Firmen blicken zudem weiterhin sehr pessimistisch auf das nächste Halbjahr, wenngleich die Talsohle hier erreicht sein könnte. Schwache Exporte, gestiegene Zinsen und eine erodierte Standortqualität sprechen gegen einen Aufschwung. Prognosen werden entsprechend abwärts korrigiert.
Der Rückgang der Produzenten- und Großhandelspreise hat sich verstetigt. Die Preiserwartungen haben sich auch angesichts des gestiegenen Wettbewerbsdrucks normalisiert. Die Inflation hält sich infolge der hohen Kernrate aber weiter hartnäckig, wozu die angelaufene Lohn-Preis-Spirale maßgeblich beiträgt.
Diese und weitere Zahlen finden Sie im aktuellen Konjunkturbericht unter Downloads.