Der IQB-Bildungstrend 2024 zeigt: Ein alarmierend hoher Anteil der Neuntklässler verfehlt die bundesweit definierten Mindeststandards in zentralen Fächern. In Mathematik erreichen 34 Prozent der Schüler nicht das Kompetenzniveau, das für den Mittleren Schulabschluss (MSA) erforderlich ist – ein Anstieg um zehn Prozentpunkte gegenüber 2018. Auch in den Naturwissenschaften bestehen erhebliche Defizite: In Chemie verfehlen 25 Prozent, in Physik 16 Prozent und in Biologie 10 Prozent die Mindeststandards.

Diese bundesweit geltenden Bildungsstandards bilden die Grundlage für messbare Bildungsziele. Sie definieren die Kompetenzen, Fähigkeiten und Haltungen, die Schüler im Verlauf ihrer Schulzeit entwickeln sollen – und sind damit zentral für Lehrpläne, Unterrichtsgestaltung und Evaluation. Ihre Verankerung im Koalitionsvertrag zeigt, dass bildungspolitische Reformen zunehmend als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden.
Gesamtmetall setzt sich für eine grundlegende Reform des Bildungssystems ein. Ziel ist es, verbindliche, messbare Bildungsziele in allen Bundesländern einzuführen und diese über ein datengestütztes System der Schul- und Unterrichtsentwicklung umzusetzen. Im Zentrum stehen die Sicherstellung der Ausbildungsfähigkeit, die Reduzierung der Schulabbrecherquote und der Abbau von Bildungsungleichheit. Besonders wichtig ist: Wenn Bildungsziele nicht erreicht werden, muss die gezielte Förderung jedes einzelnen Schülers sichergestellt sein. Das Schulsystem legt den Grundstein zur Ausbildungs- und Studienreife und die hier vermittelten Kompetenzen sind das Fundament für die Fachkräftesicherung. Wir können es uns nicht leisten, auch nur eine Schülergeneration zu verlieren.
