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Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie beklagen miserable Standortbedingungen

Inves­ti­ti­ons­kür­zungen und Arbeits­platz­abbau

Die Bedin­gungen für private Inves­ti­ti­onen in Deut­sch­land sind aus Sicht der Unter­nehmen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) desolat. Laut einer bundes­weiten Umfrage von Gesamt­me­tall unter den Mitglieds­un­ter­nehmen der M+E-Arbeit­ge­ber­ver­bände haben sich für 93 Prozent aller Unter­nehmen die Stand­ort­be­din­gungen in den vergan­genen zehn Jahren verschlech­tert.

Gesamt­me­tall-Haupt­ge­schäfts­führer Oliver Zander: „Das Ergebnis der Umfrage ist eine Gene­ra­l­abrech­nung mit einer voll­kommen verfehlten Wirt­schafts­po­litik der vergan­genen Jahre und zeigt deutlich, dass endlich Schluss sein muss mit dem Schön­reden und dem Gesund­beten. Alles poli­ti­sches Handeln muss schnellst­mög­lich und konse­quent darauf gerichtet werden, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu erhöhen, um den Standort zu retten.“

Sozi­a­l­ab­gaben, Büro­kratie, Ener­gie­kosten und Steuern belasten die Unter­nehmen massiv. Bei den verschie­denen Stand­ort­fak­toren wird im Saldo kein einziger Aspekt mehr positiv bewertet. Deut­sch­land ist nicht mehr wett­be­werbs­fähig. Die Inves­ti­ti­ons­pläne in der M+E-Industrie sind entspre­chend alar­mie­rend: Jedes zweite Unter­nehmen will seine Inves­ti­ti­onen in Deut­sch­land weiter redu­zieren. Fast die Hälfte davon kürzt das Inves­ti­ti­ons­budget um mehr als 30 Prozent. Im Gegenzug wollen gut 30 Prozent der Firmen mehr im Ausland inves­tieren.

Über die Hälfte der Unter­nehmen (53 Prozent) schätzen ihre Lage als schlecht ein. Nur 6 Prozent erwarten eine Norma­li­sie­rung in 2025 und weitere 46 Prozent in 2026. Für 48 Prozent ist eine Verbes­se­rung nicht absehbar. Dadurch beschleu­nigt sich die Dein­dus­tri­a­li­sie­rung weiter: Fast die Hälfte der Unter­nehmen plant Perso­na­l­abbau, nur jedes achte Perso­na­l­aufbau in Deut­sch­land. Demge­gen­über baut fast jedes dritte Unter­nehmen Arbeits­plätze im Ausland statt in Deut­sch­land auf. Laut einer großen Mehrheit von fast 80 Prozent der Unter­nehmen kann die Dein­dus­tri­a­li­sie­rung nur dann gestoppt werden, wenn die Politik die Rahmen­be­din­gungen grund­le­gend verbes­sert.

„Es ist fünf vor zwölf für den Standort. Aus Sicht nicht weniger Unter­nehmen sogar bereits fünf nach zwölf“, sagte Zander weiter. „Wir brauchen eine sofortige und grund­le­gende Wirt­schafts­wende: Sozi­a­l­ab­gaben, Büro­kratie, Ener­gie­kosten, Steuern und Bildung müssen sofort ange­gangen werden. Die Unter­nehmen brauchen jetzt ein glaub­wür­diges Zeichen des Aufbruchs. Die neue Bundes­re­gie­rung muss den Standort retten.“

An der Umfrage haben im Zeitraum vom 7. bis 20. Januar 2025 1.785 Unter­nehmen der Metall- und Elektro-Industrie teil­ge­nommen. Das sind rund 25 Prozent aller in den Mitglieds­ver­bänden von Gesamt­me­tall orga­ni­sierten Unter­nehmen.